The problems of the future, today.

Nope, Folgendes hat nicht mit newgrounds.com zu tun, sondern mit der Zukunft, die nun endgültig auch in Rohrbach Einzug gehalten hat.

Denn der dort ansäßige Eurospar (unbestätigten Gerüchten zufolge einer der best-gehendsten in ganz Österreich) hat anlässlich seines massiven Umbaues neue Selbstbedienungskassen eingeführt. Für alle Landeier, die sowas nicht kennen: An einer solchen Kasse scannt man sich sein Zeugs selbst ein, wählt dann über einen komfortablen Touchscreen Monitor die Zahlweise (Bar oder Bankomat) aus, bezahlt, und verlässt in Rekordzeit das Etablissement um so mehr von der Mittagspause zu haben.

An sich eine super Sache, ist mir persönlich viel lieber als der Kontakt mit echten Kassa-Damen (Kasseusen), die immer nur angeekelt die Nase rümpfen, wenn sie den zum mittäglichen Verzehr gedachten Farmersalat und direkt im Anschluss mein stolzes Bäuchlein sehen. Und ich als Maturant, der den DVD Player zu bedienen weiß, tu mir überhaupt auch sehr einfach mit dem ganzen hochkompliziertgen und -komplexen Selbstbedienungsvorgang (Ware einscannen -> „Summe“ drücken -> „Bankomat“ drücken -> Bezahlen).

Nicht so jedoch jene Personen, die immer vor mir an einer dieser Selbstbedienungskasse (die anderen sind aus mir unverständlichem Grunde meist nicht aktiviert) stehen. Entweder die gichtigen, vom Tabak gelben Finger treffen die 10 x 10 Zentimeter große Schaltfläche mit der Aufschrift „Bar“ nicht, oder der Geldannahmeautomat weiß mit den verknitterten, angerotzten 10-Euro-Scheinen nichts anzufangen, oder man ist überhaupt von der ganzen Selbstbedienung komplett überfordert, ist aber zu hipp und trendy, um sich an der gleich benachbarten „normalen“ Kasse anzustellen. Durch solche Leute sind dann auch meist mehr Kassa-Damen zu Erklärungszwecken gebunden, als man an „normalen“ Kassen benötigen würde, was dann das ganze Prinzip der Selbstbedienung irgendwie ad absurdum führt …

So auch heute wieder. Ich komm grad zu Kasse, wie ein übergewichtigtes, minderjähriges Gör einen 5-Euro-Schein in den Automaten steckt. Klappt wider Erwarten auf Anhieb und ich freu mich schon, ob der Zeitersparnis, auf eine zusätzliche Partie am Wuzel-Tisch. Nix da – das Gör wartet anscheinend noch auf auf sein Wechselgeld (gewählte Ware übrigens: Ein Fasten-Molke-Drink). Es kommt aber kein Wechselgeld. Das Gör schaut leicht verzweifelt in alle Richtungen, ich habe Angst dass es zu weinen beginnt. Glücklicherweise kommt bald eine Fachkraft herangewuselt, die ihre Hilfe anbietet. Inzwischen sind Leute, die nach mir an die „normale“ Kasse gekommen wären, schon längst fertig. Jedenfalls, das folgende Gespräch läuft in etwa ab wie folgt:

Fachkraft: Kann ich dir helfen?
Gör: Dea gibt mia ka Göd.
Fachkraft: Hmm, da musst du zuerst hier Geld reinstecken.
Gör: Jo frali, hob eh scho an Finfa reingsteckt.
Fachkraft: Und das Geld darf nicht verknittert sein, und mit der Vorderseite nach oben.
Gör: Frali, frali, den Finfa hot er eh scho gnumma.
(es folgen noch ein paar weitere Wortwechsel, in deren Folge die Fachkraft hilflos den Automaten anblickt und ihn offensichtlich durch pure Willenskraft dazu bringen will, den Fünfer zurückzugeben. Ein unendlich genervter Saxx steht mit seinem Farmersalat nebenbei und weist mit einer Geste der Verzweiflung auf den Bildschirm, auf dessen grünen Hintergrund in riesigen weißen Lettern die Worte ‚Bitte Ware einscannen‘ steht).
Fachkraft: Ja, hast du dein Zeug schon über den Scanner gezogen?
Gör: … (versucht still diese ungeheuerliche Information zu verarbeiten)
(Saxx läuft Amok und ohne zu bezahlen aus dem Etablissement, wird aber von zufällig anwesenden Sicherheitskräften gefasst und standrechtlich erschossen).

2 Gedanken zu „The problems of the future, today.“

  1. Der Fortschritt im Mühlviertel ist schon erstaunlich. Innerhalb von ein paar Wochen vom Tauschhandel bis zum Selbstverbucher! Da können sich die Amis noch was abschauen.

  2. hrhr! myhlviertel und technik. des passt einfach net! aber in rohrbach kann man so eine sb-kasse, welche doch sehr auf vertrauen baut, ja machen, denn da kennt jeder jeden bzw. ist jeder der vater/bruder/vetter (respektive die weibliche version davon) des anderen