There’s Schamhaar everywhere

An einem Morgen vor einigen Tagen (es ist nun schon fast eine Woche aus, aber der Schock hält noch immer an) kam ich während einer verschlafenen, nichtsdestotrotz höchst anregenden Diskussion mit Sabine einer äußerst seltsamen … hmm, nun, Situation auf die Spur (wer jetzt in Kenntnis des Titels dieses Eintrages etwas Schweinisches erwartet, wird nicht enttäuscht werden):

Wie verhält es sich schamhaarmäßig bei Tieren? Damit meine ich, wo hören bei einem Tier die Schamhaare auf und wo fängt das „normale“ Fell an? Wenn man ein Gazi am Bauch krault, kann man sich da auch ganz sicher sein, dass man nicht unbeabsichtigterweise in den behaarten Einzugsbereich der katzig-schweinischen Teile gerät? Wie sehr muss man sich ekeln, wenn man wieder Katzenhaare von der gebrechlichen Nachbarskatze angesichtig wird?

Während ich an jenem Morgen noch sinnend über dieser Frage brütete, schmiegte ich mich an meinen wunderbar weichen Pullover, dessen seidige Tierhaare mich stets warm halten und meinem prachtvollen Körper zärtlich schmeicheln … mit einem erschrockenen Quieken wurde mir bewusst, dass sich diese grausamen, tierverachtenden Schäfer (ich möchte nur an diesen zweifellos sodomitisch veranlagten Sadisten, den Ziegen-Peter, erinnern) bestimmt noch nie die Zeit genommen haben, sich über die haarigen Unterschiede ihrer schutzlosen Schafe Gedanken zu machen – aus purer Profitsucht scheren sie zum Zwecke der Weiterverarbeitung pietäts- und tabulos alles ab, was entfernt etwas mit Haar oder Fell zu tun hat.

Als ich mir der ganzen Tragweite dieser Erkenntnis klar wurde, wollte ich Diva angeekelt, laut schreiend und ständig ausspuckend den Pullover von mir reißen, bis Sabine mich sanft, aber bestimmt darauf aufmerksam machte, dass der Pullover in schönen Lettern „100% Cotton“ verkündete. Etwas erleichtert, aber noch immer ausgesprochen verstimmt, verblieb ich also angekleidet.

Trotzdem ändert mein Hang zur pflegeleichten Baumwolle nichts an der zu Grunde liegenden Frage: Wie erkennt man den Unterschied zwischen tierischer Scham- und normaler Behaarung? Sind gescherte Schafe intimrasiert? Ist die groteskte Rasur, die sogenannte Hundeliebhaber ihren Pudeln verpassen, nicht ein massiver Eingriff in die hündische Intimspäre? Und suchen Affen auch im eher äquatorialen Bereich ihrer Kameraden nach Läusen, um diese dann zu verspeisen?

5 Gedanken zu „There’s Schamhaar everywhere“

  1. Für alle, die fleißig bis hier her gelesen haben, gibts die wenig spektakuläre Auflösung: Meinen Internet Recherchen zufolge haben Tiere (selbst Menschenaffen) keine Schambehaarung, sondern sind kahl.

    Erleichtert zwar, enttäuscht aber auch, weil die armen Tiere sich so wohl nie ein kunstvoll zusammengestutztes Schachbrettmuster zulegen werden können 😉

  2. man lernt halt nie aus. eine bekannte hat einen hund. die haben auf ihrem zipferl haare die den urinstrahl lenken sollen damit sich die hunde nicht ans bein pinkln.

  3. Also das Tiere, zumindest Hunde, zumindest mein Hund, keine Schamhaare haben, hab ich gewusst. Und wer hier Schweinisches denkt ist ein Schwein!

    @Risiko von wegen Schamhaare an der Kleidung:
    Deswegen bin ich prinzipiell nackt unterwegs gewesen, aber Saxx hat mir ja jetzt den Hauptgrund dafür (Schamhaare an der Kleidung) genommen und ich muss mich wieder anziehen. Schade eigentlich…