My movie review: Hostel

Ich komme soeben aus dem linzerischen Cineplexx, wo ich mir Hostel zu Gemüte geführt habe – ein Film presented by Quentin Tarantino (der Hauptgrund, warum ich mir ihn unbedingt ansehen wollte – aber dazu gleich mehr). Aja, Spoiler – wer sich Hostel noch ansehen will, sollte nicht weiterlesen.

Beginnen tut der Film wie jeder halbwegs gute Softporno – ein paar amerikanische Studenten trampen durch Europa. Starten tun sie in Amsterdam mit ein paar Gespielinnen und dem dauernden Hinweis, das in Europa sowieso alles anders ist. Weiter reisen sie in die Slowakei machen weil, richtig, dort noch mehr, noch geilere, Gespielinnen abhängen sollen. Die erste halbe Stunde des Films zieht sich so also sinnfrei dahin und auch die reichlich präsentierten Depf tragen nur bedingt zum erwarteten Horror bei. Über Verstrickungen, Sex, Gras und Alkohol werden schließlich ein paar böse Gesellen der Jungs habhaft, die zahlungskräftigen Kunden zur Folter mit anschließender Tötung freigegeben werden.

Gut, am Anfang ekelt man sich noch etwas, wenn Schultern mit dem Akkuschrauber durchbohrt, Sehnen mit dem Skalpell durchschnitten und Brustkästen von Möchtegern-Chirurgen, die im anderen Leben liebevolle Familienväter sind, aufgespreizt werden. Aber sobald die Motorsäge ins Spiel kommt und die halbe Hand absägt, verliert das Blut seinen Charme und das Gemetzel wird lächerlich. Gruselig in dem Sinn wars sowieso nie. 
Durch die fehlende halbe Hand entkommt der letzte überlebene Amerikaner übrigens mit Müh und Not, nicht ohne sich an ein paar Folterern (durchwegs zwidere Gesellen übrigens) zu rächen. Aber sobald man auf eine generalstabsmäßige Racheaktion a la Arnie mit schweren Maschinengewehren und den Marines hofft (ich hab zumindest auf sowas gehofft), endet der Film nach ca. 90 Minuten.

Ich hab mir nicht viel, sondern höchstens billige Unterhaltung erwartet. Doch selbst hier wurde ich enttäuscht. Der Film ist weder in drehbuchtechnischer, schauspielerischer noch in bild- oder tontechnischer Hinsicht sehenswert. Trotzdem bereu ich es nicht, dass ich Hostel gesehen habe, den es war ein äußerst guter Abend – was aber weniger am Film lag.

Aja, was ich nicht verstehe: Was heißt es, wenn ein Film "presented by Quentin Tarantino" ist? Weil Drehbuchautor ist Eli Roth, Regisseur ist Eli Roth, sogar der Produzent (vermutlich hat das Filmbudget nur knapp den 10.000 Dollar Rahmen gesprengt) war … richtig, Eli Roth. Was hatte als der gute Quentin damit zu tun? Hat er den Film in der Premierennacht angesagt? Hat er ihn sich zufällig mal angeschaut? Hat er von Eli Roth eine DVD mit Bonusmaterial zugeschickt bekommen? Was zum Teufel präsentiert Quentin Tarantino von diesem Film?!

Aus meinem Stammbuch (2)

Der gute Weiße Audi hat es ja schon im Kommentar zum letzten Eintrag vorweggenommen, aber es folgt trotzdem sein Eintrag, zu finden auf der allerletzten Seite des Stammbuchs:

Ich hab mich hinten
angewurzelt,
das niemand aus dem
Stammbuch purzelt.

Dein Freund
Andreas

Auch hier ist der süße Schreibfehler 1:1 übernommen.
Folgender  Eintrag ist mit sage und schreibe drei Herzen (zwei rosa, ein grünes, die zwei kleineren von Pfeilen durchbohrt) geschmückt, eines davon verziert die ganze gegenüberliegende Seite – welche Erfahrungen mir da wohl durch die Lappen gegangen sind, werde ich nie erfahren (die unterstrichenen Stellen sind ebenfalls aus dem Original übernommen – ich fürchte mir sind auch früher, genau wie heute, diese subtilen weiblichen Zeichen entgangen):

Lebe lustig, lebe heiter,
küß die Mädchen und so weiter ….
Denn schon die Apostel schrieben:
Du sollst deinen Nächsten lieben.

Zur Erinnerung an
Deine Freundin
Katharina