Beamtenzulagen

Der Rechnungshof zeigt auf, dass in Österreich an unsere treuen Beamten (allen voran meine braven Leser J. und D.) 4.600 verschiedene Arten an Zulagen zusätzlich zum normalen Gehalt ausgezahlt werden; ein Großteil davon stammt aus der Zeit zwischen 1955 und 1975, gern auch "die gute alte Zeit" (offensichtlich mit Recht) genannt. Teilweise sind diese Zuckerl heillos veraltet, wie zB eine Zulage für Beamte, die die kraftraubenden mechanischen Schreibmaschinen benutzen müssen.

Nach eineineinhalb Tagen in staubigen Archiven habe ich aber noch ein paar andere Kuriositäten an Zulagen ausgegraben *:

  • Internetzulage: Alle Beamten, die an ihrem "Arbeitsplatz" über keinen Breitband-Internetzugang verfügen, sind berechtigt. eine fünfprozentige Zulage zu beantragen, da es ihnen erheblich erschwert wird, die Zeit totzuschlagen.
  • Frauenzulage: Weibliche Staatsdiener erhalten eine so genannte Frauenzulage, da sie ihre Arbeitszeit in extrem ungewohnten und erschwerten Umständen (weg von Herd und Bügeleisen) verbringen müssen. Ausgenommen sind natürlich Angestellte von Beamtenkantinen und -buffets.
  • EADS-Zulage: Beamte des Verteidigungsministeriums bekommen eine Zulage, wenn sie nichts mit dem Kauf der Eurofighter zu tun haben. Diese Zulage wurde geschaffen, um die enormen finanziellen Vorteile der Eurofighter-Beteiligten (ominöse Kredite usw.) auszugleichen.
  • Arbeitszulage: Beamte können eine substantielle Zulage einfordern, wenn sie während ihrer Arbeitszeit tatsächlich mehr als 20 Minuten täglich produktiv arbeiten müssen. Diese Zulage besteht aber nur in der Theorie, da grundsätzlich kein Beamter arbeiten muss.

* man entschuldige bitte mein haltloses Ausschlachten von Klischees und schlechten Witzen – es musste einfach mal wieder sein.

2 Gedanken zu „Beamtenzulagen“

  1. Tja leider ist die "Gute Alte Zeit" schon vorbei. Ich persönlich bekomme leider garkeine Zulagen mehr. Es wird halt alles schlechter in diesem Land.