Mitten auf der Landstraße: Der Kalte-Duschkopf-Krieg

Die größten Spannungen in der bunt zusammengewürfelten Landstraßen-WG konnten zum Glück mit dem RauswurfAuszug von Kalinka* aus der Welt geschafft werden, unter der Oberfläche brodelt es aber schon wieder leicht – noch wurden keine Worte ausgesprochen, aber es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis die Konflikte in einem offenen, möglicherweise nuklearen Schlagabtausch enden. Die Rede ist hier, natürlich, vom kalten Krieg um den Duschkopf.

WG-Badezimmer #2, bestehend aus Dusche und WC, wird überwiegend von den Herren Hägar und Josef (seines Zeichens hochmotivierter Zivildiener) benutzt. Seit Käthes Gespiele, der sich selbst gern unter dem Namen "Dick Tracy" präsentiert, das Zimmer Kalinkas übernommen hat, ist auch er oftmalig in erwähntem Badezimmer anzutreffen – die großen Fraktionen im kalten Krieg sind aber die alteingesessenen Blöcke Hägar und Josef.

Denn ersterer zieht es vor, die Halterung des Duschkopfes im Zuge des Duschvorgangs relativ weit unten anzusiedeln (etwa in Gesichtshöhe), ganz im Gegensatz zu Josef, der seinen Duschkopf lieber ganz oben, fast außer Griffweite aufbewahrt. Dieser kleine Unterschied wäre ja noch verkraft- und verhandelbar, wenn da nicht zusätzlich noch eine gar seltsame Angewohnheit von Josef wäre: Denn anstatt den Duschkopf auf ein normales Dusch- beziehungsweise Spritz- oder Sprühverhalten einzustellen, bei dem eine gleichmäßige Anzahl kleiner, dünner Wasserfäden aus dem Duschkopf schießen und somit eine bestmögliche Reinigung gewährleisten, dreht er so lange am Duschkopf herum, bis nur mehr drei armselige, fingerdicke Wasserstrahlen herausströmen. Diese Einstellung des Duschkopfs dient einschlägigen Filmen zufolge ja ausschließlich dem Vergnügen einsamer Hausfrauen oder dem von Pärchen von Studentinnen, aber nicht der ordnungsgemäßen Reinigung eines Körpers.

Diese absolut unverständliche, ja schändlich nachlässige Vorgehensweise von Josef zwingt den guten Hägar jetzt stets dazu, nach der ekelerregenden Kenntnisnahme des unhaltsamen (und etwas fragwürdigen) Zustandes des Duschkopfes mit nassen, glitschigen Händen an ebenjenem herumzufingern, damit wieder vernünftige Waschbereitschaft hergestellt werden kann.

Dieses Ärgernis ist wohl nur mit der Stationierung von atomar bestückten Raketen in Kuba zu vergleichen – über Embargomaßnahmen und eine vollständigen Seeblockade wird bereits nachgedacht.

* Wie übrigens Insiderquellen gemeldet haben, ist die dauerarbeitslose Sozialschmarotzerin auch bereits aus ihrer nächsten Wohnung "ausgezogen".

13 Gedanken zu „Mitten auf der Landstraße: Der Kalte-Duschkopf-Krieg“

  1. Ich dusch auch nur mit den wenigen dicken Wasserstrahlen. Die vielen kleinen dünnen, sind zu agressiv für meine geschmeidige, sanfte Haut.

  2. Ich glaube, dass Josef die 3 Strahlen für die abschließende Analreinigung verwendet und immer höchst erfreut ist, wenn die Wasserstrahlen bis zum Zwölffingerdarm vordringen und ihm so auch gleich einen Einlauf bescheren…

  3. Als stiller Beobachter würde ich jetzt beiden Parteien raten, dem jeweils anderen ein unmissverständliches Zeichen zukommen zu lassen. Ich denke da an einen "toten", also komplett verwahrlosten, verrosteten, vom Gebrauch gezeichneten Duschkopf. Dieser sollte unter schauriger Beleuchtung auf dem Kopfkissen des Feindes aufgebahrt werden…

  4. ich hab mir fest vorgenommen, meinen wieder ins leben zurueckzuholen, um halt nicht immer wieder die selben news-aus-nz-mails zu verschicken…wenns soweit is, dann sag ichs dir, ok 😉