Das verteufelte ß

Endlich ist die Diskriminierung des scharfen ß vorbei – es gibt nun nicht nur im aktuellen Unicode-Standard die großgeschriebene Variante davon, sondern auch hochoffiziell von ISO international normiert .

Und das nehme ich gleich als Anlass, um es endlich mal mit aller Deutlichkeit zu sagen: Ihr orthografischen Nockabazln – Grüße schreibt man verdammt nochmal nicht mit Doppel-S *. Wenn ich noch eine E-Mail mit "Freundliche Grüsse" an Schluss bekomme, poschts. Kann ich gleich alles IN GROSSBUCHSTABEN SCHREIBEN; WEIL SICH EH KAINER MEHR UM IRGENDWELCHE RECHTSCHR3!BR3G3LN SCHÄRT.

Nichts ist einfacher als die S-Schreibung – zur Wiederholung die Hauptregel daraus: Nach einem kurz gesprochenen Vokal (für die Nockabazln: a, e, i, o, u) kommt ein Doppel-S, nach einem lang gesprochenen ein scharfes ß **. Ich lass es mir ja einreden, dass Beistriche schwierig zu setzen sind und dass es äußerst verwirrend ist, welche Wörter man zusammen und welche auseinander schreibt, aber bei der S-Schreibung gibts keine Ausrede.

Der Mensch ist nicht nur ohne Klarheit in der Sprache ein Gartenzwerg, sondern auch ohne in der Schreiberei.

* Genausowenig wie Fußball übrigens.
** Anlass vs. Fuuußball.

3 Gedanken zu „Das verteufelte ß“

  1. Die werden ohnehin in ein paar Jahren das „ß“ ganz abschaffen. Die ganzen Rechtschreibreformen sind nur ein Kniefall vor der verblödeten Jugend. Gestern wieder einen Bericht gesehen. Da schreibt ein Schüler der dritten Klasse „Zitzrichta“ statt „Schiedsrichter“. Fairerweise muss man sagen, dass dies in einer Schule in Neu-Köln war, aber trotzdem…

  2. stimmt, „Strasse“ ist auch so ein Klassiker.

    Ich trete vehement gegen eine Abschaffung des ß ein! Lasst uns unseren letzten Rest Deutschtums!