Zitat aus der NZZ

„Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ):

Haider war ein skrupelloser, aggressiver Populist, der die österreichische Seele zielsicher erfasste, den moralischen Zwiespalt der Kriegsgeneration, das wehleidige Sichverschanzen in der Opferrolle, den tief verwurzelten Antisemitismus, die Furcht vor dem Fremden, die Ressentiments der Provinz gegen das ferne, mächtige Wien. Ende der Neunzigerjahre und wiederum im Wahlkampf dieses Sommers kanalisierte er erfolgreich den Unmut über Erstarrung und Unfähigkeit der jeweiligen großen Koalitionen. Er beherrschte die Kunst, voll auf sein Gegenüber einzugehen, egal, ob dies ein Politiker oder eine Marktfrau war. Haider wurde zur Identifikationsfigur der kleinen Leute, der Zukurzgekommenen. Sie dankten es ihm, indem sie ihm zu Lebzeiten wie einem Erlöser huldigten. Nach seinem Tod verehren sie ihn wie einen Märtyrer …

Hams euch ins Hirn gschissen, liebe Schweizer?! Kehrt lieber mal vor der eigenen Haustür – darf ich euch an euren Haider-Nachbau Christoph Blocher erinnern, bevor ihr da frech zu uns rübermeldet. Wie gut muss man sich denn vorkommen, um sowas in einer großen Zeitung zu schreiben?

6 Gedanken zu „Zitat aus der NZZ“

  1. Auch wer selber so eine „Typen“ VOR der Haustür hat: Er hat trotzdem das Recht andere „Typen“ zu bewerten. Und das zweifelsohne richtig bewertet!

  2. Nein, das ist falsch: Wer vor der eigenen Haustür nicht kehrt, hat auch nicht das Recht, andere dazu aufzufordern.

    Beispiele gefällig?

    Nordkorea darf sich nicht über Menschenrechtsverletzungen in China beschweren.

    US-Banken dürfen sich nicht über instabile europäische Institute beschweren.

    Die italienische Käseindustrie darf sich nicht über das deutschee Gammelfleischskandal beschweren. Genausowenig wie britische Rinderbauern über einen deutschen BSE-Fall.

    Und, um Godwins Law zu befriedigen: Ein Adolf Hitler hätte sich nicht über einen faschistischen General Franko in Spanien beschweren dürfen.

  3. Bitte nicht verwechseln: Deine Beispiele sind durchaus richtig! Aber: Bei deine Beispielen beschwert sich jeweils ein Teilnehmer über einen direkten Konkurrenten (oder Marktbegleiter wie man so schön sagt). Ob dies nun ein wirtschaftlicher Marktbegleiter oder ein politischer Marktbegleiter ist.

    Die NZZ ist jedoch eine unabhängige Institution. Und der sei dies sehr wohl erlaubt. Denn einer seriösen Zeitung kann man nicht die Verfehlungen der schweizer Politik vorwerfen und ihr deshalb ein Meinungsverbot aussprechen!

  4. Ok, das mag stimmen.

    Mein Problem mit dem NZZ-Artikel liegt an sich auch nicht an der Kritik an Haider (zu dem kann man stehen wie man mag), sondern an der dort verallgemeinerten „Dummheit“ und „Provinzialität“ der Österreicher, so einen überhaupt gewählt zu haben. Und nachdem die NZZ von Schweizern geschrieben wird, die zu großen Teilen einen Christoph Blocher wählen, kann man sehr wohl wieder meine obigen Vergleiche heranziehen – denn als Schweizer sich so über Österreicher zu stellen, ist sicher nicht korrekt!