Ode an die Fußnote

Eine emsige Leserin hat mich gebeten, fürderhin vom Gebrauche der in meinen Texten so gängigen Fußnoten ((Die sehen sich immer dann ihrer gefälligen Notwendigkeit gegenüber, wenn ich mich unbewusst textuell in eine gedankenstrichliche Anmerkung innerhalb einer Klammerung zweiten Grades manövriert habe.)) ((Für die bequeme Textierung von Fußnoten in WordPress steht bei mir übrigens das FD Footnotes Plugin im Einsatz.)) abzusehen. Sie ist nämlich der Meinung, dass diese der gefälligen Lesbarkeit gar abträglich ist.

Diesem hehren Wunsche kann ich unglücklicherweise auch beim besten Willen nicht entsprechen. Man möge mir verzeihen.

Denn die Fußnoten sind gewissermaßen als die Directors Commentaries ((Oh, wie aussagekräftig ist doch die englische Sprache! Man male sich nur aus, wie unnötig aufgeblasen mein ansonsten so direkter, kompakter, gar nicht blumiger Schreibstil werden würde, hätte ich hier Anmerkungen des Regisseurs geschrieben.)) zu meinen Beiträgen ((Bedenkt man, wie oft ich bei der korrigierenden Lektüre der Texte Fragmente aus denselben entfernen muss, um der besseren Lesbarkeit zuträglich zu sein, wäre sogar ein eigener Directors Cut durchaus ersprießlich.)) anzusehen. Wie diese treffliche Extra-Tonspur, die auf jeder digitalen Lichspielscheibe ((Der primitive Pöbel würde wohl DVD sagen.)) anzutreffen ist und stets nur von den allergrößten Enthusiasten des dergestalt tangierten Lichtspiels beachtet wird.

So bitte ich den geneigten Leser höflichst auch mit meinen Fußnoten auf diese Weise zu verfahren: Niemals wird nämlich in jenen etwas Wichtiges zu finden sein. Manchmal aber etwas Lustiges ((Oft aber nicht einmal das, wie dieses Beispiel gerne demonstriert.)) ((Der heutige Beitrag wird im Übrigen galant von Carl von Clausewitz präsentiert, dessen wunderbar gepflegtes Deutsch auf Anhieb meine Zuneigung fand.)).