Wieso überhaupt?

Bei richtig gut gemachtem Spam oder Phishing muss man zur Entlarvung schon zweimal hinschauen. Und ich kann mir gut vorstellen, dass da viel Geld mit leichtgläubigen Opfern gemacht wird.

Aber dann gibt es wieder Spam, wo man echt nur den Kopf schütteln kann.

Wieso macht sich irgendjemand die Mühe, so etwas zu verschicken? Was ist die Idee dahinter, wie soll man mit so etwas überhaupt abgezockt werden? Selbst wenn ein Bot das weitgehend automatisch zu Milliarden verschickt – wie soll das funktionieren? Ich mein … ich mein … *sprachlos* … what the fuck?

 

Geburtsschmerz und Urfahraner Markt

Es heißt, Frauen vergessen die Schmerzen und sonstigen Unannehmlichkeiten, die sie bei der Geburt ihrer Kinder ertragen müssen. Keine Ahnung, ob das wirklich auf alle Frauen zutrifft, oder bloß eine verallgemeinerte Urban Legend ist. Ich habe nach dem Phänomen gegoogelt, bin aber nur auf ewig unnützen Baby-Eltern-Foren gelandet, es scheint keinen beeindruckenden lateinischen Namen zu haben.

Aus eigener Erfahrung kann ich zumindest sagen, dass ich die Geburt des Babys sicher in schlimmerer Erinnerung habe als die Mutter. Und ich finde das Phänomen auch nachvollziehbar nützlich für die Spezies, sonst gäbe es viel zu viele Einzelkinder.

Jedenfalls: Genau so wie beim Geburtsschmerz ist es auch beim Urfahraner Markt. Jedes Mal, wenn ich hin gehe, bereue ich die Entscheidung unmittelbar sofort wieder, verlasse das geistig schmerzhafte Ereignis auf schnellstmöglichem Weg und schwöre mir, dass es diesmal aber wirklich sicher das letzte Mal war.

Und trotzdem, ist das Urfix das nächste Mal wieder in Linz, dann scheine ich alle Schwüre zu vergessen und zieht es mich irgendwie doch wieder hin. Ich finde keine andere Erklärung für dieses Phänomen, es müssen wohl die selben Genschalter wie bei der Geburt umgelegt werden.

Ein Feature-Request an Apple

Liebe Apfel-Menschen,

ich hätt einen ganz konkreten Feature-Request für mein iPhone.

Der Nachtmodus ist super. Dass automatisch ab einer bestimmten Uhrzeit das Display dunkel bleibt, und keine (normalen) Anrufe mehr durch gestellt werden. Das ist sehr angenehm, und wird fleißig von mir benutzt.

Nun lese ich auch meine geschäftlichen E-Mails am Handy. Das ist tagsüber recht nützlich, weil man oft mal unterwegs ein paar Minuten hat, um im Posteingang aufzuholen. Da macht es mir nichts, wenn persönliche und geschäftliche E-Mails „vermischt“ sind.

Beim Feierabend sieht das aber anders aus. Für meinen Seelenfrieden würde ich da lieber keine geschäftlichen E-Mails empfangen und lesen. Klar, man kann Selbstbeherrschung aufbringen und bei einem „Bing“ einfach gar nicht mehr aufs Handy schauen. Nur leider bin ich dafür zu schwach, und überhaupt möchte ich die privaten E-Mails ja auch am Abend empfangen.

Es wäre also extrem nützlich, wenn mein iPhone eine Art „Nachtmodus für bestimmte E-Mail-Konten“ kennen würde: Beispielsweise ab 19 Uhr (oder am Wochenende) automatisch keinen Abruf der geschäftlichen E-Mails mehr, und sie sollten auch automatisch bis zum Morgen aus dem Posteingang ausgeblendet werden. Denn was so spät ankommt, kann in jedem Fall bis zum nächsten Morgen warten.

Das soll allerdings nur E-Mails betreffen. Die Kalendereinträge, auch die geschäftlichen, möchte ich schon gerne sehen. Mindestens dafür, damit ich mir überlegen kann, was ich am nächsten Morgen anziehen soll.

Geht das, Apple? Pretty please.

Für alle, die noch immer nicht verstehen, woher die Politikmüdigkeit kommt

Die Helvetika-Episode war ja eigentlich köstlich: Die österreichische Gesetzgebung hat durch einen Übersetzungsfehler eine Schriftart im überarbeiteten Tabakgesetz vorgeschrieben, die es gar nicht gibt. Außer viel Spott nicht wirklich was geschehen, und ein ehrlicher Fehler kann ja mal passieren.

Im oben verlinkten Artikel der Futurezone wird aber noch mehr erwähnt. Ich zitiere:

[…] Angesichts des Fehlers […] noch einen Abänderungsantrag eingebracht. Laut dem Antrag hätte lediglich das Wort Helvetika auf Helvetica korrigiert werden sollen. […] Der Abänderungsantrag wurde aber dennoch von der Regierung abgelehnt. Grund sei offenbar, weil er von der Opposition eingebracht wurde […]

Wenn das so stimmt, dann fasst diese Episode genau zusammen, was mit Politik in Österreich (und, wie ich vermute, fast überall auf der Welt), nicht mehr stimmt:

  1. Politik schickt sich an, inkompetenten Blödsinn zu machen
  2. Manchmal gibt es doch noch Initiativen, um Blödsinn zu verhindern (oder zumindest abzuschwächen)
  3. Initiative wird wegen kleinlicher, kurzsichtiger, saudummer Machtspielchen erwürgt
  4. Blödsinn wird umgesetzt

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die regierenden Parteien den ganzen Stuss wirklich glauben, den sie angesichts ihrer Vernichtung zur Bundespräsidentenwahl von sich gegeben haben: „Es war halt a Personenwahl“ oder „Wir konnten unsere Inhalte nicht dem Wähler vermitteln, aber eigentlich machen wir eh alles richtig“. Bullshit. Ihr glaubt das ja selbst nicht. Wieso glaubt ihr dann, dass euch das irgendjemand anders abkauft? Für wie deppert müssen wir uns eigentlich halten lassen?

Es ist noch gar nicht so lange her, da habe mich viel politisch engagiert; Zeit und Geld investiert, in der Hoffnung, mein kleines Scherflein zu einer Veränderung beitragen zu können. Nun ja, diese Hoffnung und jede Motivation ist geschwunden. Denn auf jeden Idealisten, der etwas zum Besseren verändern möchte, kommt ein Dutzend opportunistischer Arschlöcher, denen es nur um den eigenen kurzfristigen Nutzen geht.

Bei mir kann man nicht einmal mehr von „Politikmüdigkeit“ sprechen, sondern vielmehr von „Politikabscheu“ und „-hass“. Und wenn sogar ich die Schnauze gestrichen voll hat, will ich mir gar nicht ausmalen, wie es anderen Österreichern gehen mag.

Wieso sind Linzer so saudeppert in den Öffis?

Ist man früh, viel zu früh am Morgen auf die Linzer Straßenbahn angewiesen, um von A nach B zu gelangen, ist es manchmal schon mühsam, den starken inneren Drang nach einem Amoklauf zu unterdrücken. Schuld sind manche Linzer, die einfach nur saudeppert sind und jeglichen ziviliserten Gesellschaftssinn missen lassen.

Ich konnte folgende Varianten dieses unerträglichen Menschenschlags identifizieren:

1. Die Sitzbeleger

Die Straßenbahn ist bis zum Platzen gefüllt, Menschen pressen sich gegen den eigenen Willen und unangenehm eng in den Gängen aneinander. Manche Mitfahrer halten es aber trotzdem für nötig, gleich zwei der raren Sitzplätze zu belegen, indem sie sich strikt weigern, unaufgefordert vom Gang- auf den Fensterplatz zu rücken.

Bittet man sie höflich darum, erntet man vorwiegend genervte Blicke und einen demonstrativ langwierigen, angestrengten Sitzplatzwechsel. Und darf sich anschließend über einen ekelhaft angewärmten Polster freuen.

Gegenmittel: Unangekündigt und unsanft drüber klettern, ohne Rücksicht auf körperliches Wohlbefinden oder Sauberkeit der Kleidung des Sitzbelegers.

2. Die Türversteller

Ich verstehe jene Mitfahrer gut, die gerne in Türnähe stehen, um bei jeder Haltestelle einen erlösenden Schwall Frischluft zu ergattern und so den Myriaden verschiedenen, meist wenig angenehmen Gerüchen in der Straßenbahn zumindest kurzzeitig zu entgehen.

Was ich aber nicht verstehe, sind jene Mitfahrer, die an jeder Haltestelle wie zur Salzsäule erstarrt genau mittig in der Tür stehen bleiben, mit ihrem Leibesumfang alle Aus- und Einsteiger blockieren und sie dergestalt zwingen, sich irgendwie vorbei zu wurschteln.

Gegenmittel: Umrennen. Funktioniert leider nur, wenn man selbst nicht zu zart gebaut ist.

3. Die Ich-zuerst-Einsteiger

Ein Phänomen, dass mir spezifisch für Linz scheint, sind jene Mitfahrer, die es partout nicht erwarten können, endlich in die Straßenbahn einsteigen zu dürfen. Wie wenn die plötzlich und überstürzt weiter fahren würde, um sie verdattert an der Haltestelle zurück zu lassen, drängen diese offensichtlich Minderbemittelten wie vom Blutrausch erfasste Berserker durch die Tür, sobald sich jene öffnet.

Selbstredend ohne jegliche Rücksicht auf andere Mitreisende an den Tag zu legen, besonders nicht auf jene, die in ebenjenem Moment eigentlich aussteigen möchten. Das ist nicht nur grob asozial, sondern einem zeiteffizienten Aus- und Einsteig äußerst abträglich.

Gegenmittel: Umrennen. Funktioniert leider nur, wenn man selbst nicht zu zart gebaut ist.

Die Hass-Suchmaschine

Ich hätt‘ da eine Idee. Vielleicht mag sie ja jemand umsetzen und sich mit dem Fallout herumschlagen. Ich verschenke sie hiermit (Langatmige Einleitung folgt, die eigentliche Idee steht am Ende des Beitrags):


 

Ich trau mich dieser Tage fast nicht mehr auf Facebook. Die übliche, altbekannte Sinnlosigkeit dort wird mehr und mehr von Feindlichkeit und Hass verdrängt, den ich nicht nachvollziehen kann. Das geht von fragwürdigen Links von Facebook-„Freunden“ bis hin zu Kommentaren, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wären. Klar, die Flüchtlingssituation lässt die Wogen hochgehen, aber der Trend war auch schon vorher festzustellen.

Das ist auch Armin Wolf aufgefallen, und anderen. Herr Wolf und überhaupt Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, müssen sich ja schon seit Jahren mit Hass-Briefen befassen – es ist also nicht so, dass das jetzt etwas ganz Neues wäre. Auf Facebook nimmt diese Sache aber Ausmaße an, die ich nicht mehr packe.

Facebook-Zitat1Arschlöcher? Ja, okay …

Ich muss es nicht mögen, aber ich kann zumindest bis zu einem gewissen Ausmaß verstehen, warum es Arschlöcher gibt, die Meinungen haben, bei denen es mir die Haare aufstellt. Ich weiß, dass es Arschlöcher gibt, die nichts aus der Geschichte gelernt haben; die meinen, auf irgendetwas Anspruch zu haben, und dass dieses etwas jetzt plötzlich weggenommen wird; die glauben, dass „wir“ besser sind als „die“.

Kritik darf und muss sein, man soll auch gegen Sachen ankämpfen, die man für ungerecht oder falsch hält, unbedingt sogar. Wer darüber aber jede Menschlichkeit, jeden Sinn für Gesellschaft und Zivilisation über Bord wirft und mit Aussagen glänzt, die einfach nur mehr zum Kotzen sind, ist ein Arschloch. Man kann, man soll anderer Meinung sein – aber man muss diese Meinung so kommunizieren, dass sie einem Mindestmaß an Höflichkeit und gesellschaftsfähigem Diskurs entspricht.

… aber Trottel?!

Denn genau das verstehe ich nicht: Wieso gibt es Menschen, die so saudeppert sind, ihre abgründige, menschenverachtende Meinung öffentlich, für alle Welt einsehbar und ewig unlöschbar mit Foto, Vor- und Nachnamen zu verbreiten? Was für ein Trottel muss man sein, um mit fehlenden Rechtschreibkenntnissen und voller Hass in aller Öffentlichkeit Gaskammern zu fordern, Galgen für Politiker, oder Flammenwerfer gegen Kinder? Das hat nichts mehr mit anderer Meinung zu tun, oder Widerstand, und schon gar nichts mit „besorgter Bürger“ – das zeigt einfach nur, dass man ein Volldepp ist.

Facebook-Zitat2Ich habe gar nicht den Anspruch, solchen Leuten ihre Meinung zu nehmen (auch wenn sie, meiner bescheidenen Meinung nach, Arschlöcher sind). Sie sind zu ihrer verabscheuungswürdigen Meinung berechtigt, denn das haben ihnen Menschen erkämpft, die eben genau nicht ihrer Meinung waren.

Ich hätte aber gerne, dass diesen Menschen vor Augen geführt wird, was für Trottel sie sind.

Die Volldepp-Suchmaschine

Und das könnte man so machen (womit wir zu meiner eingangs erwähnten Idee kommen):

  1. Es werden vollautomatisch fragwürdige Posts & Kommentare auf Facebook mit Namen und Foto gespeichert.
  2. Es werden ausschließlich eindeutig verachtenswerte Hass-Postings gespeichert (die sind ja dann manchmal auch gleich mal strafrechtlich interessant). Die Flut an ihnen ist mittlerweile so groß, dass man bei der Auswahl schön konservativ sein kann. Alles wo Sachen wie „KZ“, „Gaskammer“, „am nächsten Baum aufhängen“, „Endlösung“ oder „Asylanten öffentlich schächten“ drin steht, wird indiziert.
  3. Über eine Suchmaschine lässt sich diese Sammlung dann jederzeit öffentlich durchsuchen. Bei der nächsten Bewerbung kann man dann prompt mit einer Absage rechnen, weil man gerne im Asylantenheim „Feuer legen und um aufsteigenden Qualm plötzlich tschaktschaktschaktschak“ machen würde.
  4. Nun sind diese Hass-Postings ja oft nicht direkt öffentlich, sondern nur für Facebook-Benutzer einsehbar. Freiwillige können deshalb der Suchmaschine das Recht geben (via OAuth und Facebook-API), in ihrem Namen die eigene Timeline nach Hass-Kommentaren abzugrasen.
  5. Macht man das lang genug, sollte eine respektable Datenbank an Volltrotteln zusammenkommen.
  6. Geschätzter Entwicklungsaufwand: 1 bis 2 Wochen
  7. Geschätztes Aufruhr-Potential: Groß
  8. Geschätztes Potential, um selber Ziel des Hasses zu werden: Puh, ich würde es anonym auf Servern im Ausland betreiben

Um mich zu wiederholen: Mir geht es nicht darum, den Menschen ihre Meinung zu nehmen. Würden sie die ändern und zu etwas Empathie zurückfinden, wäre das schön, aber die Hoffnung darf man getrost aufgeben. Sondern mir geht es darum, dass ihnen gezeigt wird, dass man auch mit einer anderen Meinung ein Mindestmaß an Zivilisiertheit, Menschlichkeit, Gesellschaftsfähigkeit und Mitgefühl haben muss.

Und wenn das beim besten Willen nicht geht, dann sind sie zukünftig hoffentlich nicht mehr so saudeppert und schreiben ihr „Sieg Heil“ und „alle vergasen“ ins Internet, wo es für alle Zeiten, für alle Menschen und Maschinen einsehbar bleibt.

12 Jahre, und noch immer ein Depp

Am 19. November 2015 wurde mein Blog 12 Jahre alt. In wechselnden Zuständen, mal hellwach, mal im Wachkoma hat es bisher alle Widrigkeiten überstanden. Also ich finde das verdammt cool.

Apropos Widrigkeiten: Selbst 12 Jahre Blog-Erfahrung und zwei Informatik-Studien haben es nicht verhindert, dass ich heute versehentlich komplett und unwiederbringlich jenen Server geschrottet habe, auf dem bis dato RandomInsights.net lief.

Das wäre ja nicht so schlimm, wenn ich nicht zu faul für ein regelmäßiges, vollständiges Backup gewesen wäre.

Depp, verfluchter! Nun, selber schuld.

Kurz gesagt: RandomInsights.net ist auf neuem Server wieder da. Ich konnte alle Artikel und Kommentare wiederherstellen, außer den  originalen Beitrag zum 12. Geburtstag. Aber, viel schlimmer, es gingen neben den meisten Einstellungen auch alle Bilder seit Ende 2014 verloren 🙁 Ich werde versuchen, ein paar davon neu zu hinterlegen, aber es wird wohl bei einigen Beiträgen mit fehlenden Bildern bleiben. Mea culpa.

Und wenn es nur nun nicht auch so viel Arbeit wäre, am neuen Server ein automatisches Backup einzurichten …