Ich hab eine Freundin

Gleich vorneweg: Der Titel dieses Eintrags ist natürlich sehr reißerisch, nur darauf ausgelegt, euch Peons Adrenalinstöße zu verschaffen, und hat nichts mit der Realität zu tun (also ganz nach dem Vorbild der Neuen Kronenzeitung). Jedenfalls ist Folgendes eine wahre Geschichte und mir grad eben passiert. Die Namen wurden übrigens redaktionell verändert.

Ich habe ein ganz gutes Verhältnis zu Computern, scheinen manche Personen zu glauben, und so werde ich ständig zu irgendwelchen Familien eingeladen, um den altehrwürdigen Familien-PC wieder auf Vordermann zu bringen. Soweit ist das ja nichts Ungewöhnliches. Und so begibt es sich, dass ich in regelmäßigen Abständen von drei bis vier Wochen bei einer Familie Eichlfarmer einige Stunden verbringe, um Würmer und Spyware zu entfernen und jedes Mal bleue ich ihnen die selben Sicherheitsvorkehrungen ein, die dann sowieso nicht eingehalten werden. „Ihnen“ ist in diesem Fall der Vater, die Mutter, der mittlere Sohn, der kleine Sohn, der kleinste Sohn und halt auch die Tochter Frieda. Frieda ist die „älteste“ und ist um die sechzehn Lenze alt, auch wenn sie zugegebenerweise wesentlich älter aussieht.
Nachdem ich ja bekanntermaßen ein freundlicher und lebensfroher Mensch bin, unterhalte ich mich natürlich mit den jeweils anwesenden Familienmitgliedern während ich so am Computer herum werkle, und so auch mit Frieda. Und natürlich, wie sollte es anders sein, bin ich immer ausgesucht nett und charmant.

Wie das Leben so spielt, bin ich zufälligerweise Stammgast (schon seit mehr als fünf Jahren) beim Friseur, bei dem auch Frieda ihre Lehre absolviert. Und natürlich, wie sollte es anders sein, bin ich zu den dortigen (durchgehend hübschen und bezaubernden) Friseusen immer ausgesprochen nett und charmant. Selbstverständlich auch zu Frieda. Und so beginnt die gesamte Misere.
Denn ich war vor wenigen Wochen Samstags im Empire, und wie der Zufall es will treffe ich dort, erraten, Frieda. Und natürlich, wie sollte es anders sein, wechselte ich ein paar nette und charmante Worte mit ihr, so wie ich es mit jedem Bekannten tue, den ich im Empire antreffe. So ist zumindest meine Sicht der Dinge.

Jetzt spricht mich aber meine Mutter vor ca. einer Woche an, was jetzt liefe zwischen Frieda und mir. Überrascht und von Nichts wissend fraget ich nach, und erfuhr, dass mein Mutter mal zufällig mit Friedas Mutter zusammengekommen ist, und die wilde Geschichten erzählt hat dass Frieda und ich uns so gut verstehen, wir immer so gute und nette Gespräche führen und überhaupt und so. Von dieser Sachlage war ich natürlich anfangs massiv schockiert, wies aber sämtliche Beschuldigungen von mir und stellte klar, dass ich von nichts wüsste und mein Name sowieso Hase wäre.

Jedenfalls war mir seit dem klar, aus welchem Loch der Wind weht. Was mir noch nicht ganz klar war, war die Frage, ob Frieda da ihrer Mutter das Herz ausgeschüttet hat oder ob die Mutter hier nur viel zuviel in beiläufige Geschichten beim Mittagessen hineininterpretiert hat. Jedenfalls schien sich das Netz immer enger um mich zu schnüren und ich bekam es mit der Angst zu tun. So beriet ich mich mit Günsl und anderen über diese verzwickte Sachlage, und wie ich da am besten wieder rauskommen würde, aber wir kamen selbst nach ausführlichen Diskussionsrunden auf keinen grünen Zweig.

Umso schlimmer, dass meine männliche Haarpracht dieser Tage schon wieder viel zu lang war, und ich unbedingt den Friseur meines Vertrauens aufsuchen musste. Doch angesichts dieser dubiosen Frieda-Situation, die anhand einiger hingeworfener Bemerkungen meiner Mutter und Hänseleien meiner Schwester auch nicht gerade besser wurde, wollte ich schon fast einen anderen Friseur aufsuchen, und für immer meinen Lieblingssalon (nicht zuletzt wegen der heißen (volljährigen) Friseusen dort) abschreiben. Dann nahm ich mich aber zusammen und trat Dienstags gemessenen Schrittes zum Haare schneiden an. Entgegen meiner Hoffnungen traf ich dort auch Frieda, der ich ein lässiges „Serwas“ hinwarf. Damit hoffte ich die Situation gelöst zu haben. Aber, der Teufel hatte auch hier seine Finger im Spiel, ich traf Frieda nachher in ihrer Mittagspause beim Einkaufen. Natürlich, wie sollte es anders sein, war ich nett und charmant zu ihr. Damit hatte ich mich noch tiefer ins Netz verstrickt.

Denn ich wurde letzten Freitag wieder zu den Eichlfarmers gerufen, da der Computer nun endgültig nicht mehr das tat was er sollte (ich stellte einen Kollaps der Festplatte fest). Ich hatte den Zeitpunkt meines Besuches so gewählt, dass Frieda bestimmt noch ihr Arbeitspensum beim Friseur zu erledigen hatte, also nicht zu Hause war. War sie auch nicht, aber ich unterhielt mich mit ihrer Mutter über dieses und jenes, als sie plötzlich herausrückte mit „Hannes, gehst du eigentlich morgen auch wieder ins Empire? Weil die Frieda ist auch dort!“. Erschrocken wehrte ich ab und feuerte aus der Hüfte auch noch ein paar Verwünschungen gegen all die kleinen sechzehnjährigen Kiddies im Empire ab, die nicht wissen was sich gehört und überhaupt noch viel zu jung sind. Damit, so glaubte ich, hätte ich genug zwischen den Zeilen gesagt, und die Sache ein für alle mal ins Reine gebracht.

Nun, kauften Eichlfarmers aber eine neue Festplatte am Wochenende, und ich wurde zum Einbau und Neuaufsetzen eingeladen. Nachdem ich nicht absagen konnte war ich heute Nachmittag wieder dort. Ich läutete, und der jüngste Sohn öffnete mir die Tür. Kaum erblickten seine Kinderaugen mein Antlitz, trompetete er „Frieda, dein Freund ist da!“. Ich wär am liebsten im Erdboden versunken, konnte aber nicht, und musste auch noch ein paar hänselnde Sprüche des Vaters, von wegen „so schnell wird man bei uns verkuppelt“ ertragen. Im Laufe meiner Reparaturarbeiten ließ ich noch ein paar Sprüche gegen Kiddies los, bin mir aber nicht sicher, ob sie richtig angekommen sind. Vor allem angesichts dessen, dass Frieda (nachdem Herr der Ringe auf ORF 1 vorbei war), die ganze Zeit neben mir saß, und diverse Aktivitäten wie Fingernägel feilen, Ostereier essen und ähnliches durchführte. Wenigstens sprach sie kaum mit mir.

So, jetzt habe ich der geneigten Leserschaft mein Herz ausgeschüttet und mein Problem geschildert. Ich bitte hiermit um Rat. Danke im Voraus.

ps: Für alle, die sich Sorgen machen: Der PC funktioniert wieder einwandfrei.

2 Gedanken zu „Ich hab eine Freundin“

  1. geh ran saxx!!!!!!

    frauen wollen dich, auch wenn sie dich nicht verdient haben!

    und mit 16 dyrfen sie eh schon…

    mfg
    commenting (i would if i could) bastard!

  2. hrhrhrhr 🙂
    sorry, nicht das ich mich über dich lustig machen würde *gg*

    wie bereits erwähnt – ich würde die situation ja einfach ausnutzen wenn die frieda nicht ganz so unhübsch ist. gefühle? tja, oft hast halt a pech 😉

    ~ manu