Die wahren Hitler-Tagebücher (2)

Linz, am 24. Jänner 1901

Liebes Tagebuch,

ich hasse meine Familie!!!!

Der blöde Papa sagt, ich krieg kein iPhone, weil er gar nicht daran denkt, einem geldgierigen Monopolisten für viel zu viel Geld eine geschlossene Plattform abzukaufen. Dabei hat jeder in der Klasse eins :((( Wieso kann der Papa statt Linux-irgendwas nicht einfach Fleischhacker sein, wie der Papa vom Kevin :((

Im Bravo-Horoskop steht für Stiere, dass sie bald eine große Liebe erfüllt bekommen. Ich hoffe, sie meinen die Jessica damit, ich wünsch mir das ganz, ganz fest. Ich hab ihr gestern heimlich als Beweis meiner ewigen Liebe eine meiner Zeichnungen ins Bankfach gesteckt. Die ist aber anscheinend wieder rausgefallen, weil heute ist sie am Boden gelegen, schon total zernudlt und alles.

Meinen Fünfer beim Geografietest hab ich daheim gar nicht hergezeigt, ich hoff, die Mama kommt da nicht drauf. Da warn aber auch die urblöden, voll gemeinen Fragen, weil wir haben wissen müssen, wie groß so Länder sind. Woher bitte soll ich wissen, dass Russland so groß is???

Tschau,
dein Adi.

6 Gedanken zu „Die wahren Hitler-Tagebücher (2)“

  1. „Woher bitte soll ich wissen, dass Russland so groß is?“

    😀
    nice.

    Und ich mag den Papa, so merkwürdig das klingt. Apple-Gegner und alles… sehr sympathisch 🙂

  2. Hm, da sieht man wieder, wie wenig ich meinem Instinkt trauen kann – ich finde den Russlandschmäh so extrem billig, dass ich ewig herumgedruckst habe, ob ich ihn überhaupt bringen soll …

    Tx anyways, you guys 🙂

  3. aja zum Thema: Buch das du UNBEDINGT (und ich meine verpliiichtend, ohne Ausrede und sofort) lesen musst: Making History (od „Geschichte machen“ 😉 falls dus auf Deutsch lesen möchtest) von Stephen Fry. Mein Gott, der Mann.
    Is theoretisch ein Jugendbuch (was auch immer das heißen mag) ich les es aber immer wieder gern weil ich finde es is gar nicht nur für jüngere … wie auch immer – es geht darum um einen (Geschichte-) Studenten in London, der einen verrückten alten Professor hat, welcher schon ewig an einer Zeitmaschine herumbastelt. Gemeinsam fassen sie dann den Plan, die Geburt Hitlers zu verhindern indem der Student zurück ins Zeugungsjahr von Hitler reist und das Wasser im Brunnen des Dorfes mit Antibabypillen (oder sowas Ähnlichem :)) anreichert. Naja auf jednfall zeigt sich im Laufe des Buches dann sozusagen _eine_ Version dessen, was ohne Hitler passiert wäre.
    (plus die persönliche Geschichte vom Studenten, die sehr unterhaltsam und absolut nicht schmalzig oder vorhersehbar geschildert ist – keine Angst…)

    Read it!
    (Cool besonders weil der Student auch ein bisschen Deutsch gelernt hat für sein Studium – was englische Bücher immer interesssanter macht, seine Dissertation eben über Hitlers Kindheit schreiben will, Stephen Frys Großvater Österreicher war, er selber an ebenjenem College in London studiert hat, etc. etc… 🙂