Nachdem die Besucherzahlen des Blogs einstürzen, versuche ich krampfhaft auf den Zug und Verkaufsschlager Erotik aufzuspringen um den Untergang zu vermeiden. Daher auch das Engagement eines Sexologen …
von Dr. Horatio Jessica Kirschner-Kürschner
Neid bzw. Eifersucht ist wohl eines der verbreitetetsen Gründe für spontanen, ungeplanten Sex. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag, Otto Normalverbraucher nimmt ja trotz aller Aufklärungskampagnen von meiner Seite immer noch an, dass Geschlechtsverkehr nur aus Desirität, sprich Geilheit, durchgeführt wird. Und genau dass ist ein fataler, dennoch weitverbreiteter Irrtum.
Es gibt keinen Sex aus Geilheit. Es gibt stattdessen ein kaum durchschaubares verstricktes Netz aus anderen Gründen. Und ich, Dr. Horatio Jessica Kirschner-Kürschner, werde auf Bitte meines engen (auf strikt nicht-sexueller Basis natürlich) Freundes Hannes versuchen, diese Gründe in wissenschaftlicher Sachlichkeit zu erläutern und Ihnen, lieber geneigter Leser, näherzubringen.
Nun, fangen wir an und kommen wir endlich zum angesprochenen Sexgrund Neid. Stellen Sie sich folgende Situation vor: Man liegt mit seinem Lebensabschnittspartner am Samstag Abend gemütlich vor dem Fernseher und schaut sich unbedarft einen familienfreundlichen Film mit Michael J. Fox im Hauptabendprogramms. Plötzlich kommt es aber (unangefordert, so wie immer) zu einer Werbepause und ein findiger Abgänger der Werbeakademie Wien hatte einen Spot geschaltet mit zwei schönen Menschen, die sich verführerisch küssen. Eben einer dieser wirksamen Werbespots, der an die niedrigen sexuellen Instinkte des Menschen appelliert um eine Teppichreinigungsmaschine oder Flüssigwaschmittel zu verkaufen. Ich bin sicher, Sie können sich das vor Augen führen und haben solche Werbung schon ein- oder mehrmals gesehen.
Nun, man sieht diesen Werbespot und verspürt plötzlich ein Verlangen nach seinem Partner, der sanft schlummert neben einem … es folgt (natürlich) das Unvermeidliche.
Eine durchaus nicht ungewöhnliche Situation und Reaktion. Wir wollen sie noch kurz analysieren, und zwar unter dem Blickwinkel, dass es keinen Sex aus Geilheit gibt (wie wir ja schon eingangs festgestellt haben). In diesem Fall ist es, welch Überraschung, eindeutig Sex aus Neid. Man ist ganz einfach neidisch bzw. eifersüchtig auf diese Menschen, die sich im Liebesspiele wälzen und umgarnen und die es anscheinend viel besser haben als einer selbst.
Der Mann (vor dem Fernseher, der eine Lebensabschnittspartner) ist neidisch auf den Manne am Bildschirm, der ein wunderschönes Topmodel mit sanften weiblichen Formen in Topmaßen in den Armen hält; ein Topmodel, dass eigentlich so gar nichts mit dem zwidrigen Krampen neben ihm zu tun.
Die Frau (die andere Lebensabschnittspartnerin) ist eifersüchtig auf diese blondierte Schlampe, die an den Lippen eines Mannes hängen darf, dessen nackter Oberkörper einen stahlharten Waschbrettbauch offenbart, der nicht, wie der des Loser’s neben ihr, an schlechten Tagen über die Hose hängt.
Und trotzdem kommt es, wie erwähnt, zum Unvermeidlichen – zum unumgänglichen Sex aus Neid.