„Mit großer Sorge“ (Zitat Dr. Thomas K.) musste das österreichische Volk vor knapp drei Jahren mitansehen, wie die Saliera aus demKunsthistorischen Museum in Wien verschwand. Wie schon Grillparzer wusste – unverhofft kommt oft – tauchte sie jetzt völlig überraschend in einem niederösterreichischen Wald wieder auf. Vergraben von einem Möchtegern Thomas Crown, leicht beschädigt wegen unsachgemäßer Behandlung. Selbstverständlich müssen dem Dieb sämtliche Strafen erlassen werden, war er doch betrunken und hat er das unbezahlbare Kunstwerk doch auch nur ein bisschen zerkratzt …
Grund zu überschwänglicher Freude sollte man meinen, wäre da nicht jenes nationale Waterloo, welches sich durch den Rückgabeentschluss des Schiedsgerichtes zu den Klimt-Bilder manifestierte. Österreich ohne Klimt, das wäre ja wie die Schweiz ohne Matterhorn, London ohne Towerbridge oder Ursula Haubner ohne Jörg Haider.
Was liegt da näher als das derartig malträtierte österreichische Nationalbewusstsein, noch dazu im Wahljahr 2006, durch den Rückkauf der Klimt-Werke wieder herzustellen? Einziges Problem hierbei: Die leidige Kohle. Das fiel selbst unserer verehrten Frau Bundesministerin für Unterricht und Kunst, Liesl Gehrer, auf. „Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld?“ wurde die Ministerin im Staatsfunk Ö3 zitiert. Saxxens Blog (R) sowie der Ghostwriter geben an dieser Stelle der österreichischen Bundesregierung Hilfestellung, wie die kolportierten 220 Mio. Euro aufgetrieben werden können:
- Börsegang der Post: Durch die gleichzeitige Zweckwidmung des Privatisierungserlöses zu Gunsten des Rückkaufs der Klimt-Bilder könnte man so jeden Privatisierungsgegner als Kunstbanausen brandmarken und so das Projekt auf jeden Fall durchpeitschen.
- Rasen für den guten Zweck: 160 künftig nicht nur als Tempolimit auf allen österreichischen Autobahnen, sondern auch als grundsätzlich vorgeschriebeneFahrgeschwindigkeit, um so, wie unser Bundesminister fürInfrastruktur, Hubsi Gorbach, versichert, die Verkehrssicherheit zu erhöhen. All jene Sonntagsfahrer, die glauben, sie müssten mit schlappen 140 Sachen den Verkehr aufhalten und so die Verkehrssicherheit gefährden, müssen gnadenlos abkassiert werden. Natürlich zweckgebunden, zum Ankauf der Klimt-Werke.
- Versteigerung der ausgemusterten Saab Draken bei ebay: Um den Erlös zu maximieren könnte der zuständige Minister Hubsi Gorbach Kraft seines Amtes ein Zertifikat ausstellen, welches bescheinigt, dass sämtliche Draken 1987 vom Papst, formerly known as Kardinal Ratzinger, angekauft wurden. Der Pontifex Maximus könnte unmöglich gegen dieses „gefuchste“ Vorgehen der Republik protestieren, kommen die Erlöse doch dem Rückkauf der Klimt-Bilder zugute.
- Keine neuen zweisprachigen Ortstafeln für die betroffenen elf Kärntner Gemeinden: Durch die so erzielten Einsparungen von rund 50 Mio. Euro (Quelle: Kärntner Landesregierung) könnte immerhin schon fast ein Viertel des Kaufpreises finanziert werden.
So, geneigter Leser und bezaubernde Leserin, nun bist du gefragt. Bitte zerbrich dir Kopf und überlege, wie wir Adele Bloch-Bauer, die Häuser in Unterach am Attersee und Co im Lande behalten können. Sachdienliche Hinweise bitte an Liesl Gehrer (ministerium@bmbwk.gv.at) richten.
du findest die Klimt-Bilder nicht schön??? Ich meine, dass könnte ich bei einem Pablo Picasso oder um den schlimmsten aller Maler zu nennen: bei Schiele noch verstehen… aber Klimt ist doch grenzgenial!
ad ghostwriter: Eine geniale Idee!
In Anlehnung an „Häuser in Unterach am Attersee“ ist mir gerade folgende Idee gekommen: Saxx und ich werden im Frühling eine Expedition nach Saint Jones unternehmen. Dabei werden wir, nach einem Radler versteht sich, „Häuser in Saint Jones am Wimberg“ malen. Saxx wird diese testamentarisch seiner „So“ (welche er ebenfalls 2 mal, ein mal davon in Gold, malen wird) mit der BITTE (!) vermachen, diese nach ihrem Ableben der Republik zu vermachen …
Oder wir kaufen nur mehr 2 Abfangjäger, dann gehen die Klimtbilder auch aus. 😉
btw. find ich die garnicht so schön, interessant, dass die 300 Mille wert sind.