So manchem meiner geneigten Leser oder mancher meiner bezaubernden Leserinnen mag ja bekannt sein, dass ich kein Freund des übertriebenen Kaffeekonsums bin. Ich kenne genug Leute (angefangen bei meinem guten Väterchen), die diese bittere Flüssigkeit wie Wasser zu sich nehmen. Und an jeder Straßenecke zu jeder Zeit sieht man Leute ganz angetan Kaffee trinken, wie wenn es eine Art Jungbrunnen wäre. Dabei macht er (der Kaffee, nicht der Jungbrunnen) nur gelbe Zähne und Mundgeruch, sowie, da bin besonders ich gefährdet, unangenehme Flecken auf weißen T-Shirts.
Trotzdem, das mit dem Jungbrunnen ist gar nicht so falsch. Die letzten Tage, in denen ich mich intensiv der Diplomschrift gewidmet habe, habe ich begonnen, ganz gegen meine Überzeugungen, etwas Kaffee zu mir zu nehmen. Und tatsächlich, die stets anwesende Müdigkeit verschwindet, die Ideen fließen, die Fingerchen hüpfen graziös über die Tastatur – und das obwohl es erst 10 Uhr des frühen Morgens ist! Unglaublich! In nicht einmal 24 Stunden hab ich so 16 Seiten des "Design"-Kapitels hingeschmissen wie nichts.
Nur schwebt über mir nun das Damoklesschwert der Abhängigkeit – schaffe ich es, mich diesem schwarzen Teufelszeug zu widersetzen (ich werde noch etwas brauchen, bis die Diplomschrift fertig ist)? Kann ich mich von diesem ungewohnt wachen und hochleistungsfähigem Zustand verabschieden? Oder bin auch ich, wie der Großteil der Bevölkerung, bereits im Drogensumpf versunken?
Doch ich bin zuversichtlich. Meine innerste Überzeugung ist es, dass Kaffee nicht einfach ein Genussmittel ist – für mich ist er Medizin, die nur im Notfall eingenommen werden darf (und dessen war ich sogar schon überzeugt, bevor ich wusste, dass es der geniale Jerry Seinfeld genauso hält). Und ich denke, genau deshalb wirkt der Kaffee auch so phänomenal bei mir (ich bin schon ganz überdreht wenn ich nur ein Stückchen Tiramisu genieße). Schon allein wegen dieser einmaligen Wirkung werde ich den Kaffe auch in Zukunft vorsichtig anfassen – nicht, dass ich abstumpfe und in ein paar Jahren hat die Medizin dann keine Wrkung bei mir (siehe Antibiotika und resistente Virenstämme).
kfe auf nüchternen magen. extrem ungesund aber fährt wie die hölle! da kommt dann dieser slow-motion effekt, alles um dich herum bewegt sich auf einmal so langsam… (siehe futurama)
hach ja, _das_ war eine geniale folge!