My TV show review: Weeds

Aus mir unerfindlichen Gründen hab ich die Tage übermäßig viel Freizeit und da traf es sich gut, dass ich auf eine relative neue Serie namens Weeds aufmerksam gemacht wurde. Derzeit gibt es zwei vollständige Staffeln, in der, dank Pay-TV, ungewöhnlichen Länge von etwa dreißig Minuten pro Episode.

Nach anfänglicher Skepsis bin ich mittlerweile Feuer und Flamme und extrem scharf auf die dritte Staffel. Weeds spielt in einer malerischen Wohngegend für etwas wohlhabendere Familien und handelt von Nancy, einer verwitweten Mutter, die mit Gras dealt um ihre Familie ernähren zu können. Abwechslungsreich und extrem lustig. Weeds hat ein kleines bisschen von Gilmore Girls (und das nicht nur, weil Nancy und Lorelai offensichtlich aus einem ähnlichen Gen-Pool schöpfen), einen Hauch von Desperate Housewives und sehr sehr sehr viel Eigenes. Allein schon die nette Idee, für die zweiten Staffel die geniale Theme immer in einer anderen Musikrichtung zu spielen, macht nach der nächsten Folge süchtig.

Fazit: Sehr lustig, uneingeschränkt empfehlenswert. Und als kleiner Vorgeschmack folgt das mit viel Geduld höchstselbst abgetippte Transkript, in der dem kleinen Shane von seinem Onkel Andy die hohe Kunst des Einzelspielermodus beigebracht wird:

Okay, listen closely, I’m not gonna beat around the bush. Your little body is changing and it’s all good, believe me. Problem now is, everytime we jerk the gurken we end up with a lot of unwanted sticky white stuff everywhere, right? Right! So, first order of business: No more socks. They are expensive, gumming up the works, plumbingwise.

Now you might be thinking to yourself "But uncle Andy, what am I gonna do with all the pearl jam if I can’t spill it into Mr. Sock?" Glad you asked. You can have a lovely time tucking the tiger in the shower each morning – that eliminates the need for a goo glove. But, day’s long, masturbation’s fun, so unless you want to take four or five showers every day we’re gonna need some other options here.

So, lets start with the basics: Tissues. Perfectly acceptable back stop for all that creamy italian, but they can be rough and dry on that soft sensitive skin not to mention they can stick to your dickhead like a fucking band-aid. Ouch. From there we move on to more lubricant pluck catchers, specifically: Bananas. Step one: Peel the banana. Step two: Slip the peel over your Andy Johnson and start pitching. Now for extra credit, warm up the peel in the microwave, but not too hot! Also: Oliveoil, moisturiser, honey, spit, butter, hair conditioner, vaseline can all be used for lube. In my opinion, the best lube is lube so save your allowance and invest in some soon.

Alright, moving on, when you toug your thomas on the toilet, shoot right into the bowl. In bed, soft T-shirt, perhabs a downy hand-towl if you’re very young and you don’t mind tossing after tossing. There is no such thing as polishing the raised scepter of love to much – it reduces stress, it enhances immune functions. Also, practice makes perfect, so work on you control now while you’re a solo artist and you’ll be playing some long happy duets in the future. Alright, class dismissed.

Nicht jeder in der SPÖ hat keine Eier

Nur gut dass nicht jeder in der SPÖ solche Eier wie der steirische Landeshauptmann Franz Voves hat. Sonst würden wir heute sicher eine rote Minderheitsregierung haben und die Sozialdemokratie vielleicht sogar noch ihren Stolz. So haben wir zum Glück einen ganzen Haufen in die Realität geworfener Bummelstudenten (muss so sein, sonst würden sie für die Klausuren zum Semesterende lernen und keine Zeit zum Demonstrieren haben) und dadurch sicher noch ein Weilchen ein nettes Amüsement – ein kleiner Lichtblick in Zeiten in denen sich das Stoibersche Amüsement dem Ende zuzuneigen scheint.

Zur Regierung

Lange hab ich versucht, es mir zu verkneifen und nicht in den Gleichschritt all der anderen sinn- und meinungsloser Polit-Blogger ein zu fallen, aber ich kann es mir nicht mehr verhalten. Meine redlichen Versuche sind nicht von Dauer, ich muss etwas über unsere neue Regierung schreiben.

Ich finde sie genial. Als konservatives Kind des Mühlviertels konnte mir nach dem oktöblichen Wahldebakel kaum etwas Besseres passieren. Mittlerweile ist mir sogar der gute Fredl Gusenbauer richtig sympatisch. Ich freu mich jedes Mal, wenn ich ihn irgendwo auf ORF 2 erspähe (auch wenn sogar er ein Spürchen zugelegt hat). Ganz lustig finde ich vor allem, wenn er vom "Regierungsprojekt" spricht, wie wenn es dieses Mal eine Art Prototyp oder Testlauf wäre – für meinen Sprachgebrauch ist ein "Projekt" wenn ich zum Beispiel testweise statt des superweichen Klopapiers nur mehr das billige zweilagige verwende … Die Ergebnisse beider Projekte werden wohl nicht recht unterschiedlich ausfallen, so gesehen passt das Wort "Projekt" ja doch wieder.

Am meisten muss ich mich aber über die ganzen protestierenden Studenten freuen. Studenten gebühren Gebühren, wenn ich dieses schöne Zitat von Christoph Grissemann gebrauchen darf. Ganz klar, dass sie nach dem gebrochenen Versprechen (die, man verzeihe mir das billige Wortspiel, sich wie ein roter Faden durch die letzten Monate ziehen) die Studenten in bester österreichischer Manier herum sudern. Und wenn ich während meiner Studentenzeit eines gelernt habe, dann eines: Studenten tun alles, um nicht arbeiten zu müssen. Daher gehe ich mal davon aus, dass kein einziger Student das Alibiangebot zur Sozialarbeit in Anspruch nehmen wird. Da geht lieber jeder wie bisher schnorren zu Papa oder Oma – ganz klar.

Überhaupt, man sehe es mal von dieser Seite: Studenten wollen bekanntlich einen sozialen und fairen (sprich für sie kostenlosen) Zugang zu Universitäten; merken wir uns also das Wort "fair". Wie kommen dann also Millionen Steuerzahler dazu, das Studium für diese paar Studenten zu finanzieren, auf dass sich diese dann in ein paar Jährchen einen erheblich besseren Lebensstil leisten können und verächtlich herab schauen? Wär es eigentlich nicht viel fairer, wenn jeder selbst für sein Studium aufkommen müsste – weil es profitiert ja wohl jeder selbst am meisten davon. Wieso soll ein Vorarlberger Skiliftwart (teilweise) für das Studium des Wiener Sohns eines Ärzteehepaars aufkommen? Fair? Hmm.

Wie ich zu den Eurofightern stehe, ist glaub ich jedem klar. Allein die Ankündigung, dass der neue Verteidigungsminister "versuchen soll, den Preis zu senken", hat mich herzlich lachen lassen. Ich hör die EADS schon sagen: "Jo mei, de sand eich zu teuer?! Jo wonnma des glei gwusst hättn, da lossma eich scho nu fuffzg Prozent nach, weils so liab gfragt habts.". Das war übrigens auch der mit Abstand genialste Zug der ÖVP-Verhandler: Jetzt muss bald ein roter Verteidigungsminister die neuen Flugzeuge am Zeltweg in Empfang nehmen – in Sachen PR sicher nur suboptimal.

Ich glaub ich bin auch so ziemlich der einzige, der den Weggang von Heinzi Grasser begrüßt; gegen die überzeugte Meinung jedes bisherigen Diskussionspartners wage ich zu behaupten, dass er gar nicht so super war. Für mich war KHG nur ein öffentlichkeitsgeiler aalglatter Fisch, der durch ein paar Tricks und Schachzüge die Staatsbilanz geschönt hat. Jetzt, wo er mit seiner Trickkiste am Ende ist, verlässt er stolz winkend die Bühne. Willi Molterer hat wenigstens eine vernünftige Frisur und schaut nicht wie ein billiger Gigolo aus …

LG Troubles

Während so mancher auf sein MacBook wartet, hab ich heute unverdrossen mein nigelnagelneues LG-Handy dem lokalen 3-Shop anvertraut. Grund dafür war, dass es sich die letzten Tage und Wochen äußerst dubios verhalten hat: Am Display schien zwar alles eitel Sonnenschein, ich konnte aber weder angerufen werden (Mobilbox) noch selber anrufen (kein Wählton); ein Neustart behubs zwar vorübergehend – typischer Softwarefehler halt – aber ist natürlich keine Dauerlösung.

Dies Problem schien die nette 3-Mitarbeiterin mit dem eigenwilligen Tastatur-Tipp-Stil auch nicht weiter zu wundern. Auf meine Frage hin, ob so ein Problem bei diesem Modell schon bekannt sei, meinte sie nur bloß: "Nein, aber es ist auch noch neu". Jedenfalls wurde ich meines Handys beraubt und mit einem uralten Ersatzgerät (älter als mein eigenes altes) ausgestattet – voraussichtliche Reparaturdauer (ich bin gespannt ob sich da überhaupt was raus kommt) ist 10 – 14 Tage. Ich möchte zwar nichts vorweg nehmen, aber ich hab in Erwartung zukünftiger Entwicklungen halt mal diesen Eintrag geschrieben und hoffe inständig, dass keine neuen Chronicles daraus werden …

Update
Sensationell. Ich hab doch eben tatsächlich mein schwarz glänzendes Handy von einem selten unfreundlichen 3-Mitarbeiter zurück bekommen. Durchgeführte Aktion: Software Update (laut Zettel), oder zumindest ein Reset auf die Fabrikseinstellungen, weil meine ganzen Einstellungen weg sind. Verstörend war nur der Hinweis, der mit den Worten begann "Wenn das Problem noch mal auftritt" …

Das Kampusch Syndrom (2)

Das schockierendste am neuerlichen Fernsehauftritt von Natascha "Tascherl" Kampusch ist zweifellos ihre Gewichtszunahme – sie hat seit ihren letzten Interviews massiv zugelegt; oder um es mit den Worten des guten Gotti zu sagen "de is aber blad wordn". Bekanntlich hatte sie ja vor ihres Ausflugs zu Onkel Wolfi auch schon eine kräftige Statur, aber so schnell so viel Speck auf die Hüften zu kriegen ist wahrlich keine schlechte Leistung (bzw. eben doch). Aber wer kann ihr das schon verdenken, muss sie doch acht Jahre Fastfood und schlechte Ernährung nachholen (Priklopil war nahrungstechnisch ja sehr geizig, wie sie im Interview meinte). Trotzdem finde ich es etwas schade, dass diese hübsche blonden Dame so schnell so viele Kleidergrößen zulegte (man beachte nur das bereits deutlich ausgeprägte Doppelkinn):

Übrigens wundere mich nicht nur ich als Landsmann von Natascha über diese unerträgliche Veränderung, sondern auch eine spanische Zeitung mäkelt etwas an den neuen Kilos herum.

Ganz ähnlich erging es ja auch der nicht minder hübschen Leah Remini, besser bekannt als Carry aus King of Queens. Auch sie wurde einige Zeit von einem bösen Mann in einem Loch namens Schwangerschaft gefangen gehalten und wollte so gar nicht hollywoodhaft ihren Babyspeck nicht mehr los werden, was dem guten Stephan und mir die Freude an King of Queens doch etwas vergällte. Glücklicherweise hat sie sich aber mittlerweile wieder, mit Hilfe eines Teams von Psychologen und Medienberatern, von dieser schlimmen Zeit erholt und ist wieder äußerst ansehnlich:

Ein ähnliches Schicksal wünsche ich auch dem Tascherl. Sonst wirds nix mit der Hollywoodverfilmung mit Scarlett Johansson als Natascha Kampusch; und das wär doch schade!

Das Kampusch Syndrom

So unglaublich es klingt, aber selbst ich kann mich dieser seltsamen Natascha-Kampusch-Faszination nicht entziehen; ganz im Gegenteil, ich bin geradezu besessen vom illustren Abenteuer der wortgewandten Wienerin und verschlinge alle Artikel in der österreischen Qualitätsgratispresse (Österreich, Heute, Neue – Bezahlzeitungen sind angesichts dieser morgendlichn Top-Berichtserstattung echt überflüssig). So habe ich natürlich auch mit Spannung das gestrige Fernsehinterview von Natascha Kampusch, die ich übrigens liebevoll "Tascherl" nenne, erwartet. Der gespannte ORF2-Fernsehschauer wurde aber leider enttäuscht, da eigentlich keine neuen Informationen zu Tage kamen. Die "aufwändig nachgestellten Szenen" * schmissen mich auch nicht gerade vom Hocker bzw. vom Bett.

Erwähnenswert sind neben dem schockierenden Aussehen von Tascherl (dazu ein andermal ausführlich mehr) höchstens der geniale Oberlippenbart ihres Vaters (halt auch nichts Neues), die Gefühlskälte der Mutter (wieder nichts Neues) und die Frage, warum weder Mama noch Papa tatsächlich "Kampusch" heißen. Ich vermute hier ja einen Künstlernamen oder eventuell auch eine Hommage an meinen WG-Genossen Daniel **. Ein bisschen neidisch bin ich natürlich auch auf die hervorragende Ausdrucksweise Nataschas, die man gar nicht genug loben kann. Ich will zwar nicht geschmacklos sein, aber so manchem Schreiberling in der österreichischen Blogger-Szene würden ganz offensichtlich ein, zwei Jährchen beim Priklopil nicht schlecht tun.

Trotz meines Natascha-Fan-Daseins weiß ich aber noch immer nicht so recht, was ich von ihr halten soll – meist erscheint sie ja als das liebenswürdige Opfer, das wie durch ein Wunder in einem unglaublichen Akt der Stärke ihre Menschlichkeit bewahrt hat. Dann aber wieder hört man von Alfred Worms, Chefredakteur der Boulevardillustrierten News, dass sie ihre Berater wie Sklaven herumscheucht. Auch die Interviews mit Christoph Feuerstein sollen nicht ganz so angenehm abgelaufen sein, wie uns die von Natascha überarbeitete Fernsehfassung glauben machen will. Die Forderungen, die sie für ihre Interviews zb an News stellte und bekam (Apartment, einen frei wählbaren Job im Verlagshaus ***) sind auch nicht von schlechten Eltern und äußerst unsympathisch. Und wenn man dann noch den Gerüchten glauben darf, dass sie darauf bestanden hat, in einer eventuellen Hollywood-Verfilmung von Scarlett Johansson gespielt zu werden …

Diesen und ähnliche Gedanken will ich aber gar nicht weiter spinnen, auch wenn ich zugeben muss, dass mich der Kommentar "Has anyone noticed that Natascha doesn’t look a thing like the pictures that portray her as a 10 year old girl?" unter einem englischen Zeitungsartikel über Natascha kurz Fotos vergleichen ließ; aber zumindest auf einem sieht man doch Ähnlichkeiten und DNS Tests lügen ja auch nicht. Jedenfalls bin ich äußerst gespannt wie sie sich weiter entwickeln wird.

* kündigte orf.at noch am Nachmittag vollmundig at.
** Glücklich, wer ihn kennen darf.
*** Wofür Tascherl überhaupt noch arbeiten will, ist mir auch ein Rätsel – Geld hat sie ja wahrlich genug mittlerweile.