Saint Jones und das Rätsel um die Geisteryacht

Die geheimnisvolle Hochseeyacht, die vor wenigen Tagen menschenleer im Badesee von Sankt Johann treibend entdeckt wurde, wirft weitere Rätsel auf. Die Suche nach der vermissten Crew wurde mittlerweile aufgegeben, da der "Meerbusen von Sankt Hans", wie der Badesee liebevoll von den Anrainern genannt wird, während der großangelegten Suchaktion insgesamt vierzehn mal Quadratzentimeter für Quadratzentimeter abgesucht wurde (so groß ist der "See" dann ja wieder auch nicht) und trotzdem keine Spur der Vermissten entdeckt wurde. Entdeckt wurden aber die Überreste einer schon länger verschollenen Pfadfindergruppe, die vor etwa zwanzig Jahren spurlos verschwand – offensichtlich hatte sie sich in den weitläufigen Küstenregionen des Badesees verlaufen.

Despot Albert I. konnte nicht viel tun, um den Angehörigen der vermissten Seeleute Trost zu spenden. "Wir tun alles, um sie zu finden", sagte er vor versammelter Weltpresse. Fachleute haben mittlerweile verschiedene Theorien zum Verschwinden der Crew ausgearbeitet. Am wahrscheinlichsten scheint dabei die Möglichkeit eines Piratenüberfalls – mehrere Horden südostasiatischer Piraten treiben seit mehreren Jahren ihr Unwesen am einst so idyllischen Badesee; durch die gefährlichen Riffe und versteckten Buchten des Badesees konnten sie sich bisher aber immer dem Zugriff der Küstenwache entziehen. Ebenfalls als realistisch eingestuft wird das Auftreten eines erneuten Tsunamis , der die Matrosen über Bord spülte.

Prof. Dr. Kirschner-Kürschner, ein anerkannter Experte auf dem Gebiet der Geisterschiffe und Saint Jonesinger aus Leidenschaft, vertritt jedoch vehement eine eher umstrittene Theorie: Seinen umfangreichen Nachforschungen zufolge wurde die Mannschaft des Katamarans von einem prähistorischen Untier in die schwarzen, unergründlichen Tiefen des Sees gezogen – unter Fachleuten ist mittlerweile unumstritten, dass das legendäre Foto von Nessi nicht am schottischen Loch Ness, sondern am Badesee von Saint Jones aufgenommen wurde.