Die lange Nacht der Forschung in Linz

Nachdem der gute Gotti über die Lange Nacht der Forschung in Wien geschrieben hat, folgt nun mit enormer Verspätung (mein Leben (jup, ich hab so was in letzter Zeit) ist noch viel stressiger als Johannes’) mein Eindruck von selbiger in Linz:

Zusammen mit dem feschen Günsl, der bezaubernden Katrin, und meinem Geliebten, Stephan (dessen Bäuchlein ich entgegen aller Unkenrufe sehr erotisch finde), machten wir uns gegen acht (etwas spät, ich weiß) voller Wissensdurst auf nach Linz – natürlich in Schale geworfen, da ein Besuch im Kasino auch noch auf dem Abendplan stand. Wir erhofften uns so auch erhöhte Aufmerksamkeit durch die verschiedenen Präsentatoren und -innen. Meine Schwester hat an dem Abend an der Kepler Uni irgendwas „gearbeitet“ oder „geholfen“ (was weiß ich), was mich in den Genuss zweier Freikarten brachte.
Laut Plan erschien uns die Uni auch am interessantesten, und wir machten uns mit dem Shuttlebus vom Hautplatz aus auf, das Ars Electronica Center links (besser rechts) liegen lassend. Unsere Hoffnungen wurden aber herb enttäuscht: Das Gebotene war wenig und fast durchgehend langweilig bis sehr langweilig. Das traurige Highlight war wohl noch dieser kleine Rennparkur mit Kamera, den es auch schon am letzten Tag der Offenen Tür in Hagenberg gab (und auf dem ich Günsl mehr als nur deklassierte). Nach einer nervenaufreibenden Liftfahrt auf den TNF Turm der Uni (mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von ca. einer Minute pro Stockwerk) ging es, nun schon nicht mehr allzu hoffnungsfroh, mit dem überfüllten Shuttlebus weiter zum Techcenter, wo sich die angekündigte Führung in einem Laserlabor viel interessanter am Plakat las als sie dann tatsächlich war.

Gegen elf hatten wir endgültig die Schnauze voll, und verlegten unseren Abend ins Kasino. Vorher mussten wir aber noch die Hürde des vollkommen überlasteten Shuttlebusses nehmen – viel schlimmer ist es zur Stoßzeit in Tokios U-Bahn auch nicht. Zumindest hatten wir Glück, denn dieser Bus war ein experimentelles Modell, in dem man die neuesten Errungenschaften auf dem Sektor der Navigationssysteme. Dabei handelte es sich um jedes System, an dem der gute Pomberger Gustl mitentwickelt, und das er uns schon mal in einer Vorlesung präsentiert hat (meine Kommilitonen und –innen mögen sich erinnern). Nachdem ich meine Nase aus dem Bauchnabel meines Steh-Nachbarn und den Ellbogen aus dem Mund eines anderen gepult hatte, konnte ich auf einem feschen Flachbildschirm an der Decke unsere Strecke und den darüber eingeblendeten gelben Streifen bewundern. Der höchst enthusiastische, mitreisende Führer begann nach jeder Haltestelle von neuem mit der Erklärung dieses technischen Wunderwerks (und so war schnell klar, dass sämtliche Unstimmigkeiten auf Fehler im Kartenmaterial zurückzuführen waren), was nach einigen Stationen zu gequältem Aufstöhnen („Ois wie wenns ned scho hass und eng genug warad do herin“) unter den Fahrgästen führte.

Im Kasino war es ganz nett, nach der üblichen anfänglichen Zurückhaltung an den Tischen verlor ich Ruck-Zuck beim Roulette mein gesamtes Kapital und musste mich an Stephans Gewinne halten. Mit diesem kleinen Startkapital und meinem sensationellen Pokerface konnte ich am Black Jack Tisch wieder ein paar Almosen herausspielen (die ich aber prompt am Roulette Tisch wieder verlor). Neben mir am Black Jack Tisch (Mindesteinsatz 5 Euro, also der „billigste“) saß ein Juppie, der ständig mit 500 Euro Chips spielte, was mir Nerven und Konzentration raubte. Seine ständigen Zwischenrufe in meine Richtung „Geh na, was machens? Jetzt schauns doch, er hat eine 6, da müssens auf jeden Fall noch ein Karte nehmen“ taten ihr übriges. Obwohl ich meinen Einsatz insgesamt fast verdoppelte, hatte ich von Anfang an die Verachtung des gesamten Tisches – warum, weiß ich nicht. Insgesamt schaffte ich es aber, das Kasino ohne weitere Verluste zu verlassen, im Endeffekt ging nur der „Eintritt“ drauf. Günsl ging es wie mir, Stephan und Katrin konnten beide leichte Gewinne verzeichnen, Katrin war übrigens kaum vom Roulette wegzubringen. Im Prinzip also ein halbwegs netter, wenn auch sinnfreier Abend.

2 Gedanken zu „Die lange Nacht der Forschung in Linz“

  1. jup, war auch das erste mal in Linz … sozusagen der kleine Bruder von Wien.

    Generell find ichs ja eine super Idee, die Ausführung ist halt schlecht gewesen.

  2. ah, casino, yay!

    faszination roulette-tisch ist mir wohl-bekannt und mit plastikmünzerl spielt es sich ja auch viel leichter 😉

    war das auch die erste lange nacht der forschung in linz oder gabs sowas schon mal? besonders interessant hat es sich ja weder in linz noch in wien angehört… aber vielleicht sind das nur erste anlaufschwierigkeiten 🙂