Handy-Telefonieren wird billiger – wen interessierts?

Ständig hört und liest man von neuen Initiativen der EU beziehungsweise deren Kommission, mit dem Ziel, das Handy-Telefonieren und die Kosten für mobilen Datenverkehr im EU-Ausland zu verbilligen beziehungsweise überhaupt gleich zu vereinheitlichen.

Das ist ja grundsätzlich sehr löblich von der EU, sich so für den armen Verbraucher einzusetzen, aber ich frage mich schon – wer braucht das eigentlich? Das eine Mal im Jahr, wo man auf im EU-Ausland auf Urlaub ist, kann man sich wohl für ein paar Tage das gar zu zügellose Telefonieren verkneifen (ganz abgesehen davon, dass man sich im Urlaub sowieso etwas vom Alltag abkapseln soll). Und für Unternehmen beziehungsweise deren Business-Reisende macht es ja eh kaum einen Unterschied, ob die Minute jetzt fünfzig Cent oder einen Euro kostet.

Daher stellt sich die Frage – wieso betreibt die EU (oder besser gesagt deren Beamtenapparat) genau in diesem Fall so einen enormen Aufwand? Das wird doch nicht etwa deswegen sein,  weil die vielreisenden EU-Beamten wohl am meisten davon profitieren würden, wenn sie von Brüssel aus billiger heim zum Oma in Gelsenkirchen telefonieren könnten?

Das verteufelte ß

Endlich ist die Diskriminierung des scharfen ß vorbei – es gibt nun nicht nur im aktuellen Unicode-Standard die großgeschriebene Variante davon, sondern auch hochoffiziell von ISO international normiert .

Und das nehme ich gleich als Anlass, um es endlich mal mit aller Deutlichkeit zu sagen: Ihr orthografischen Nockabazln – Grüße schreibt man verdammt nochmal nicht mit Doppel-S *. Wenn ich noch eine E-Mail mit "Freundliche Grüsse" an Schluss bekomme, poschts. Kann ich gleich alles IN GROSSBUCHSTABEN SCHREIBEN; WEIL SICH EH KAINER MEHR UM IRGENDWELCHE RECHTSCHR3!BR3G3LN SCHÄRT.

Nichts ist einfacher als die S-Schreibung – zur Wiederholung die Hauptregel daraus: Nach einem kurz gesprochenen Vokal (für die Nockabazln: a, e, i, o, u) kommt ein Doppel-S, nach einem lang gesprochenen ein scharfes ß **. Ich lass es mir ja einreden, dass Beistriche schwierig zu setzen sind und dass es äußerst verwirrend ist, welche Wörter man zusammen und welche auseinander schreibt, aber bei der S-Schreibung gibts keine Ausrede.

Der Mensch ist nicht nur ohne Klarheit in der Sprache ein Gartenzwerg, sondern auch ohne in der Schreiberei.

* Genausowenig wie Fußball übrigens.
** Anlass vs. Fuuußball.

Danke für die Blumen

Es gibt heuer zwar kein offizielles Glückwunsch-Ranking wie die letzten Jahre , aber ich möchte trotzdem den zahlreichen Gratulanten danken. Offensichtlich war die Angst vor einem schlechten Platz der Anlass für viele Glückwünsche, denn bei vielen E-Mails oder SMS gabs ein Post Scriptum a la "Ich hoffe, ich bin noch halbwegs oben im Ranking".

Überhaupt konnten es einige so gar nicht erwarten – so bekam ich schon letzte Woche einen verfrühten Glückwunsch und auch gestern und vorgestern ein paar wenige E-Mails und SMS von Menschen, die es zwar herzzerreißend gut meinen, aber halt zu früh dran waren. Der erste "richtige" Glückwunsch erreichte mich übrigens um 00:01 per SMS.

Es freut mich, dass so viele Menschen (bzw. deren Kalender) an mich gedacht haben, vor allem auch alte Freunde, die ich oft schon Jahre nicht mehr gesehen habe.

Meine Geburtstagslaune

Pünktlich kurz vor meinem kommenden runden Geburtstag bin ich ungewollt wieder in meine altbekannte, düstere, menschenfeindliche Geburtstagslaune abgedriftet. Nachdem sich das die letzten Jahre sehr in Grenzen gehalten hat (mit Schaudern erinnere ich mich da zB an meine frühen Studentenjahre zurück), hatte ich geglaubt, das wäre endgültig vorbei. Pustekuchen.

Daher wird es wohl die nächsten Tage keine beziehungsweise kaum Beiträge hier geben, ich bin einfach nicht in der Stimmung, um mich über irgendwelche Nichtigkeiten aufzupudeln oder über andere Menschen lustig zu machen.

Die Sonnenbrillen-Problematik

Sonnenbrillen haben einen riesigen Vorteil: Sie schützen nicht nur die empfindliche Netzhaut vor schädlicher Sonnenstrahlung und verhindern, dass sich allzuviele Damen in den unendlich tiefgründigen blauen Bergseen, die ich meine Augen nenne, verfangen, sondern sie verhindern auch geradezu perfekt, dass eine jede siehe, wohin meine Blicke schweifen.

Und die schweifen nunmal, das gebe ich hier ohne Scham zu *. Gerade im Sommer führt eine jede halbwegs ansehnliche Passantin eine hübsch hergerichtete Auslage der fleischlichen Lüste spazieren, sei das nun ein Auschnitt bis zum Bauchnabel, ein knackiger Hintern in engen Hotpants oder eine halbdurchsichtige Bluse, deren Knöpfe bis zum Zerreißen gespannt sind und man nur darauf wartet, dass es endlich "Plopp" macht. Wenn die Augen von der Sonnenbrille verdeckt sind, kann man problemlos ausführlicher hinschauen, ohne gleich irritierte (gerne auch erfreute) Gesichtsausdrücke zu ernten.

Es ist aber Vorsicht geboten! Denn immer öfter ertappe ich mich, dass ich vergesse, dass ich diesmal ja gar keine Sonnenbrille auf habe – und trotzdem hatte ich jede Zurückhaltung über Bord geworfen und schamlos die visuellen Eindrücke genossen. Auffallen tut mir das natürlich immer erst, nachdem eine besonders hübsche Passantin böse zurückgekuckt hat.

Eine Sonnenbrille kann also auch nach hinten los gehen, vor allem wenn man sie ständig gewohnt ist und dann plötzlich einmal drauf vergisst. Daher, lieber geneigter Leser, immer sichergehen, dass du geschützt bist.

* Wie es eine Freundin einmal so schön ausgedrückt hat: "Schlimm wirds, wenn goa kana mehr schaut" .