Goodbye, Ginder!

Mit großer Sorge (Zitat Ende) haben wir festgestellt, dass der ÖH-Linz-Vorsitzende Marco Ginder heute Morgen seinen Rücktritt verkündet hat. Anlass genug, um die Verdienste des großen Vorsitzenden an dieser Stelle nochmals Revue passieren zu lassen.

Zu den herausragenden Leistungen seiner langen Laufbahn zählen sicherlich die Einführung des „ÖH-Weckerls“, die Einfrierung der Chat-Preise sowie, last but not least, das wegweisende Wahlschnitzel inkl. Bier. Bei all diesem Tatendrang kann es schon mal passieren, dass man ganz darauf vergisst, seinen Schäfchen mitzuteilen, dass man zu einem Schadenersatz von mehreren Tausend Euro verurteilt wurde. Wo gehobelt wird, da fallen Spänne – und so wäre es mehr als ungerecht diesen Umstand dem großen Vorsitzenden vorzuhalten.

Dieser gab sich meist staatstragend. Eines seiner Vorbilder muss ohne jeden Zweifel der legendäre Konrad Adenauer gewesen sein. „Was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern“ dürfte der Leitspruch seines Schaffens gewesen sein und so thematisierte er Vorhaben nicht mehr, sobald er merkte, dass diese unrealisierbar waren. Ein unverwechselbares Zeichen von Charisma, denn beispielsweise die Einführung eines Zwangssemestertickets dürfte wirklich dummes Geschwätz gewesen sein.

Zeitweilen, und dies ist eine Facette seiner wenigen Schwächen, litt der große Vorsitzende jedoch unter dem Messias-Syndrom. Als er beispielsweise im November 2005 verkündete, dass die „ÖH Forderungen an die Universitätsleitung erfüllt“ seien, ließ er sich zu folgender Aussage hinreißen: „Was viele vor einiger Zeit als Wunsch an das Christkind gesehen haben, hat sich heute verwirklicht“. Wünsche an das Christkind können bekanntlich nur vom Christkind erfüllt werden, und da es zweifelsohne der große Vorsitzende war, der die besagten Wünsche an das Christkind erfüllte (z.B. Einfrierung der Chat-Preise), suggerierte er uns damit in einer subtilen Art und Weise, dass es sich beim Christkind um eine Art Personalunion mit ihm selber handeln könnte.

Zwei seiner zentralen Eigenschaften waren Mut und Abenteuerlust. So unternahm er zahlreiche Expeditionen in den 2. Stock des Bankengebäudes und hielt seine Erfahrungen dabei immer in eindrucksvoller Art und Weise fest. „Ein eiskalter Wind zieht durch die Gänge der Universität Linz. Speziell im 2. Stock des Bankengebäudes fröstelt es, ganz besonders wenn der Vorsitzende der Hochschülerschaft dort auftaucht. Aber so kalt kann es gar nicht sein, denn er hat eine dicke Weste“ notierte er beispielsweise am 14. März 2005 in sein Expeditionstagebuch.

Wir wünschen dem großen Vorsitzenden auf diesem Wege jedoch alles Gute für seine Zukunft und würden uns freuen, wenn er, ganz im Gerhard Schröderschen Stile, Aufsichtsratvorsitzender der noch zu gründenden „Semesterticket AG“ wird.

3 Gedanken zu „Goodbye, Ginder!“

  1. zu meinem posting muss ich sagen ich hab damit nicht gemeint dass es gut war wie er mit leuten umgegangen ist nicht dass mir das jemand falsch auslegt