Warum keiner mehr was schreibt

Der große Blogging-Hype scheint nachzulassen. Immer seltener wartet mein Newsreader mit neuen Posts von Mitgliedern meiner Blogroll auf. Eine äußerst traurige Entwicklung, aber nicht unerwartet, haben doch die meisten Blogger wirklich anderes zu tun. Allen voran der gute Johannes:

Johannes, der weithin bekannte Philanthrop und Fernwehgeplagte wurde während seines Osterurlaubs im Orientexpress in einen mysteriösen Mordfall verwickelt. Der damalige Zugführer, ein bekennender linkslinker Nationalsozialist und Menschenfresser, überollte geifernd und bösartig lachend mit der Eisenbahn mehrere campende weißrussische Familien, die im Orient ihren wohlverdienten Urlaub, den ersten seit Jahrzehnten, machten. Der sonst so ruhige Johannes ging leicht erzürnt in die Zugführerkabine und richtete den verabscheuungswürdigen Zugführer mit seinem Trattenbacher Taschenfeitel, das der Naturfreund ständig bei sich trägt. Danach musste er aber unglücklicher- und unverständlicherweise seine Reise im Orientexpress abbrechen, da es im Orient von rachsüchtigen linkslinken Nazis nur so wimmelt.

Johannes versteckte sich in der Hütte einer blutjungen, wunderschönen Zugführerwitwe, deren Mann durch einen bedauerlichen Taschenfeitel-Unfall ums Leben gekommen war. Seine Gastgeberin zeigte sich dem galanten Jüngling äußerst zugetan und so verbrachte er einige schöne Tage im Orient. Bedauerlicherweise wurde er aber nach einer knappen Woche von der Innenministerin Liesi persönlich in den Staatsdienst zurückgeholt, da durch das Fehlen seiner wertvollen Arbeitskraft ein Großteil der österreichischen Bürokratie zum Stillstand gekommen war.

Etwas traurig, aber pflichtbewusst, liebte Johannes die blutjunge, wunderhübsche Zugführerwitwe einige letzte Male und machte sich zusammen mit Liesi auf dem Sozius ihres Mopeds auf den langen Heimweg nach Linz. Nach einigen Tagen des anstrengenden Ritts hinter der Innenministerin kam endlich die österreichische Grenze in Sichtweite. Überraschend für alle Anwesenden wurde die sonst so freundliche Liesi aber äußerst obszön angesichts eines knackigen ungarischen Grenzbeamten, was zu einer unglücklichen Verstrickung weiterer Ereignisse, unter anderem dem Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas, führte und in einem ungarischen Straflager für politische Gefangene endete.

So sitzt der gute Johannes frustriert in seiner Einzelzelle und gedenkt seinem Computer, respektive seinem Blog, das sich schon voller Vorfreude gespannt räkelt auf die Erlebnisse, die es hoffentlich bald erzählt bekommt.

9 Gedanken zu „Warum keiner mehr was schreibt“

  1. Hey, ich hab mein Versprechen alle 2 Wochen mindestens einen Post zu machen bis jetzt eingehalten! Kann ich ja nix dafuer wenn du meine Sachen net verstehst 😉

    Und wie lautet das Spendenkonto fuer den armen Johannes?

  2. Und ich habe gedacht, der gute Johannes wäre auf einem Trip zusammen mit Rheinhold Messner…
    Vielen Dank für die aufschlussreiche Hintergrundinformation.

  3. nicht jeder hat so ein spannendes und abwechslungsreiches leben wie du… das wirft nicht genug material ab, um jeden tag was zu bloggen… und einträge wie "10:34 ich habe mir gerade meinen zweiten kaffee geholt" möchte ich meinen lesern eigentlich ersparen 🙂

  4. Danke für das Mitgefühl -stop- Flucht ist geplant -stop- Seife in der Dusche fallengelassen -stop- konnte keinen A* retten -stop- sagt meiner Frau und meinen siebzehn Kindern dass ich sie liebe -stop-