My new Job (1)

Durch meine Planlosigkeit in eine Lebenskrise gestürzt, habe ich die letzten Tage damit zugebracht, verschiedene Jobs auszuprobieren und hier und dort etwas zu schnuppern – vielleicht finde ich so endlich ja meinen Traumjob:

Geliebtes Tagebuch,

Inspiriert von Dirk und Christoph-Maria habe ich gestern bei der ÖBB als Lehrling im Schienenersatzersatzverkehr Arbeitsluft geschnuppert. Meine Aufgabe dort war es, im Notfall, wenn der normale Schienenersatzverkehr einmal ausfallen sollte, einzuspringen und die armen Leute, die vergeblich auf ihren Bus warten, huckepack ans Ziel zu bringen – eine sehr erfüllende Arbeit.

Was mich an diesem Job so besonders reizen würde, ist der persönliche Kontakt zu den Fahrgästen; man lernt viele verschiedene Menschen mit vielen verschiedenen Geschichten kennen und kann
 so Einiges lernen. Während meines Schnuppertages habe ich so zum Beispiel ein reizendes älteres Pärchen getroffen, das auf dem Weg zum Flughafen war, um in Paris die goldene Hochzeit zu feiern. Oder aber auch die tragische Geschichte einer mit Drillingen schwangeren Frau gehört, die so gar nicht weiß, welcher ihrer vielen entfernten Bekannten der Zeuger der kleinen Wonneproppen ist und nun ernsthaft überlegt, jedem der wahrscheinlicheren Kandidaten ein Baby zu überlassen, damit keiner leer ausgeht.

Leider hat die Arbeit als Schienenersatzersatzverkehr nicht nur Vorteile: Die Arbeitszeiten sind eher ungünstig, man muss Tag und Nacht abrufbereit sein. Außerdem ist das viele Huckepacktragen äußerst anstrengend, vor allem auf längeren Strecken wie Salzburg – Wien; die meisten Schienenersatzersatzchaffeure müssen schon in ihren Zwanzigern aus gesundheitlichen Gründen mit ihrem Traumberuf aufhören, Bandscheibenvorfälle, Holzbeine oder Augenklappen sind hier nicht unüblich. Auch ist die Bezahlung eher schlecht, so verdient man als Akademiker gerademal das Standard-Kilometergeld von etwa 38 Cent pro Kilometer – im Vergleich zu HTL-Absolventen im Schienenersatzersatzverkehr aber ein Vermögen.

9 Gedanken zu „My new Job (1)“

  1. So, ich hab ein itzi-bitzi-kleines Update eingespielt, das die lästigen Kommentare aussperren soll (auch wenn der Schutz mehr als einfach auszuhebeln ist) und ein paar andere kleine Fehler ausbessert. Ein größeres Update ist auch geplant – ich hab schon Ideen für einige unique Features.