The Saturn Chronicles, Episodes

Während meiner eineinhalbstündigen Wartezeit in der Saturn-Servicestelle war es mir möglich, ein paar andere Servicefälle zu beobachten.

Natürlich muss man einleitend schon sagen, dass ein Großteil der Fälle, die ich miterlebte, zur Zufriedenheit des Kunden erledigt wurden – mich beeindruckte vor allem, dass der überarbeite Servicemitarbeiter stets freundlich blieb. Trotzdem sind außergewöhnliche, unangenehme Zwischenfälle an der Tagesordnung:

Ein ganz krasses Beispiel war ein junger Mann, dessen Serviceproblem mir während eines gemütlichen Plauscherls näher gebracht wurde: Er hatte im Dezember eine Digitalkamera käuflich erworben, die im März defekt wurde. Guten Mutes brachte er das leidige Stück am 29. März (!! – er hat mir den Beleg gezeigt) in die Servicestelle. Dort wurden ihm für die Reparatur 45 Euro berechnet. Nachdem sich nach ein paar Wochen nichts getan hat, schaute er mal wieder in der Servicestelle vorbei. Dort war die Kamera aber nicht aufzufinden, man versicherte ihm jedoch, dass man ihm die Kamera per Post zuschicken würde.
Nachdem wieder nichts geschah, erkundigte sich erwähnter junger Mann telefonisch; man bat ihn, erneut bei der Servicestelle vorbeizuschauen. Dort war die Kamera aber nicht aufzufinden, man würde sie ihm per Post zukommen lassen. So ging das angeblich ein paar Mal hin und her.
Heute, der Kunde blieb übrigens erstaunlich gelassen, wurde ihm nun mitgeteilt, dass Saturn keine Ahnung hätte, wo die Kamera sich befindet, man werde ihm die Kosten aber erstatten. So bekam er eine Gutschrift für eine neue Digitalkamera in Höhe des Einkaufspreises der alten, die 45 Euro, die er für die Reparatur bezahlt hatte, sah er aber nicht mehr.

Ich konnte auch die Probleme einer jungen Frau miterleben, die seit Monaten versucht, ein Schnurlostelefon zum Laufen zu bringen. Saturn hat das Ding schon mehrmals ausgetauscht, aber es funktioniert noch immer nicht einwandfrei. Die gute Frau war schon ziemlich frustriert, der freundliche, jedoch hilflose Servicemensch konnte jedoch wieder nicht mehr tun, als das Gerät erneut auszutauschen. Der Bitte der Frau, dass endlich mal jemand persönlich vorbeischauen solle um das Telefon im Einsatz zu sehen und "on-site" zu reparieren, wurde nicht entsprochen.

The Saturn Chronicles, Part 6 (That Chronicles Finale)

Ich komme soeben vom Saturn in Linz und habe, das nehme ich gleich vorweg, mein Geld wieder. Whee!

Pünktlich zur Öffnung um halb 10 schleppe ich also wieder einmal die schwere Schachtel mit allem Drum und Dran in die Servicestelle. Durch meine Verbrechervisage vorsichtig gemacht, wollen die Herren dort zuerst meine Aussage (defekte NIC) nachprüfen. Leider darf ich nicht zusehen, während sie herumdoktorn, ich weiß nur, dass sie im Verlauf der eineinhalb Stunden, in denen ich wie ein Tiger im Käfig auf und ab watschele, unter anderem den PC neu aufsetzen – sprich genau das Prozedere wiederholen, das schon ein Softwareentwickler zwei Tag vorher ergebnislos versucht hat. Nach dieser Wartezeit aber gibt sich der gute Herr Nimmervoll doch geschlagen, bestätigt erneut einen Defekt am Motherboard und stellt mich dem Computer-Abteilungsleiter vor.

Der scheint nicht sehr erfreut und will mir ein neues Ersatzgerät mitgeben, ich, aus Fehlern klug geworden, bestehe aber auf einer Rückzahlung meines guten Geldes. Nach einer Rücksprache mit dem Geschäftsführer geht das dann endlich in Ordnung und nach ein paar Unterschriften verlasse ich, alles in allem gut zwei Stunden später, mit einem dicken Geldbündel in meinen verkrampften Fingern, die Saturn-Geschäftsstelle.

Fazit: Grundsätzlich war die Saturn-Servicestelle immer hilfsbereit und freundlich, aber auch aufgrund des Medion-Mists äußerst hilf- und machtlos. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, wie eine eigentlich so einfache Reparatur vier Wochen dauern kann und wie danach schon wieder etwas defekt sein kann (das sollte doch eingehend überprüft werden nach der Reparatur). Jedenfalls war dies das letzte Mal, dass ich mir ein Billig-Schrott-System gekauft habe (und ich sage das, während mein Billig-Server im Nachbarzimmer seit Jahren klaglos seinen Dienst verrichtet). Die verschwendete Zeit werde ich nie wieder zurückbekommen, dafür bin ich um einige Erfahrungen reicher. Und ich durfte für einige Tage Windows Vista auf einem schnellen System ausprobieren. Jedenfalls bin ich wirklich froh, dass die Causa damit abgeschlossen ist.

My Book Review: Die Legende von Christopher Sims

Die Legende von Christopher Sims von Jack McDewitt ist ein Buch, geschrieben 1989, dass ich bereits vor einigen Jahren gelesen hatte, damals ziemlich gut fand und das bis vor einigen Tagen im Regal verstaubte, bis ich es letzte Woche hervorholte und in Ermangelung einer Alternative erneut zu lesen begann. Und ich bin gefesselt – zwar kann ich mich noch dunkel an das Ende des Buches erinnern, aber es ist trotzdem enorm spannend:

Die Geschichte spielt in einer sehr fernen Zukunft. Die Menschen haben gelernt, schneller als das Licht zu reisen und sich ausgebreitet. Dabei sind sie aber nur auf eine andere Zivilisation getroffen, eine Rasse von Telepathen, die "Stummen", die uns ansonsten aber nicht so unähnlich sind. Und, wie typisch, haben wir auch gleich einen Krieg begonnen. Die Stummen, die uns zwar intellektuell weit überlegen sind, uns technisch aber hinterherhinken, schlagen zurück und bedrohen die kleinen unbedeutenden Grenzsysteme. Diese leisten verzweifelt Widerstand, während die mächtigen Welten der inneren Systeme tatenlos zusehen. Einem charismatischen Feldherren, Christopher Sim, gelingt es jedoch, mit seinen weit unterlegenen Einheiten einige bedeutende Siege gegen die Stummen zu erringen, bis er schließlich unter mysteriösen Umständen fällt. Erst dann, als alles verloren schien, greifen die mächtigen Flotten der Innenwelten ein und treiben die Stummen zurück. Das geschah vor 200 Jahren. Als Ergebnis der Bedrohung durch außen haben sich die Welten der Menschen ihre eigenen Konflikte begraben, zu einer sehr wackligen Konföderation zusammengeschlossen und führen eine Art kalten Krieg gegen die Stummen. Und Christopher Sim mit seiner Fregatte Corsarius wurde zum Helden hochstilisiert, der es allein geschafft hat, die Menschen zu retten und zu vereinen.

Der widerwillige Held der Geschichte, Alex Benedict, stößt durch Zufall auf seltsame Hinweise, dass sich doch nicht alles so glorreich abgespielt hat, wie die offiziellen Geschichten um Christopher Sim uns glauben machen wollen. Seine äußerst schwierige Suche führt ihn über allerlei Umwege, über Historiker, alte Tagebüchern, Grabstätten, Kriegsschauplätze und Menschen wie Stumme, die die Wahrheit verschleiern wollen, auf Dutzende Welten. Oft glaubt er, der Lösung endlich nahe gekommen zu sein, bis sich erneut eine Spur im Nichts auflöst und sich immer neue Fragen auftun: Was hat das Vermessungsschiff in den Weiten des Alls entdeckt? Wieso zeigen die Stummen so plötzlich Interesse an ihm? Was geschah wirklich mit der Corsarius? Was hat Alex‘ Großvater gefunden und wieso musste er sterben? Und was hat das alles mit der Verschleierten Dame zu tun, diesem riesigen Nebel mit 200 Millionen bewohnbaren Planeten am Rande des Einflussgebietes der Konföderation und der Stummen?

Fazit: Eine äußerst gelungene Mischung von Forschung, Wissenschaft und Action. McDewitt beschreibt eine ungemein reale Welt, die heute, fast 20 Jahre nachdem sie beschrieben wurde, noch viel realisitischer scheint. Nur ganz nebenbei streift er die Technik, ganz so, als wäre der Leser in jener Zeit aufgewachsen und wäre mit diesen banalen Details vertraut – dadurch fühlt man sich noch mehr in diese Welt versetzt. Absolut uneingeschränkt empfehlenswert für alle, die Sci-Fi mögen und sich nicht von den ersten paar weniger spannenden Seiten abschrecken lassen.

ps: Der Titel ist übrigens ein Fehler, da im Buch der Feldherr nicht Sims, sondern nur Sim heißt.

The Saturn Chronicles, Part 5

I can’t take it anymore. I just can’t.

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Am Freitag hab ich mir endlich meinen PC vom Saturn geholt, Samstag Nachmittag hab ich damit zugebracht, das System neu aufzusetzen und alles einzurichten, da die ehemals fehlerhaften USB-Ports nun wunderbar funktionieren. Kaum habe ich Stunden damit zugebracht, alles perfekt auf meine Bedürfnisse anzupassen, merke ich, dass irgendetwas fehlt: Offensichtlich funktioniert die Netzwerkkarte nicht – zuerst ist mir das nicht aufgefallen, da ich über WLAN, und nicht LAN, online gehe.

Nach ein paar weiteren Stunden des Herumspielens (akutelle Chipsatztreiber etc. installiert, außerdem den fruchtlosen Versuch unternommen, das BIOS mit einer neueren Version von der Medion Website zu flashen), hab ich aufgegeben und heute Morgen erneut ein unfreundliches E-Mail an die Saturn-Servicestelle verschickt. Laut Gewährleistungsrecht sollte ich jetzt (nach einem ganz offensichtlich fehlgeschlagenem Reparaturversuch) das ganze Teufelsteil zurückgeben können – mal schaun ob das so einfach funktioniert …

Wenigstens hat das heutige Sonntagsfrühstück im Josef mit Sarah meine Stimmung etwas gehoben – Hass verwandelt sich schön langsam in Resignation. Wenigstens gibt das Ganze eine lustige Geschichte ab.

The Saturn Chronicles, Part 4

Offensichtlich hat mein böses E-Mail gestern (oder wenigstens mein Hinweis auf die baldige Rückgabe) die Saturn-Serviceabteilung aufgeweckt. Noch gestern Abend (so gegen 21 Uhr) hab ich eine entschuldigendes E-Mail zurückbekommen, wo mir ein Herr versicherte, dass er sich sofort darum kümmern und mich morgen anrufen würde.

Und tatsächlich, soeben hat mich jener Herr angerufen und mitgeteilt, dass mein Rechner soeben angekommen wäre und abholbereit sei. Als fadenscheinige Ausrede hatte er "Lieferprobleme beim Mainboard" ins Feld geführt – eine offensichtliche Lüge, da mir ja schon letzte Woche mitgeteilt wurde, dass das Mainboard ausgetauscht wäre. Aber ich habs mal so hingenommen. Nun bin ich gespannt, ob nun alles funktioniert …