My Bad Luck

Gestern hatte ich einen wenig glücklichen Tag – so außergewöhnlich glücklos, dass er diesen langen Eintrag verdient:

Am Ende eines harten Arbeitstages, der noch etwas von C.’s netter Einstandsfeier beeinflusst wurde und mir so unangenehm mein eigenes Alter vor Augen führte, stolperte ich ganz zufällig über ein interessantes Angebot bei Peluga: Ein feiner Fernseher für den Schnäppchenpreis von 1.399,- Euro. Und da ich den anderen, den ich schon bestellt hatte, vor gut einer Woche wegen Lieferproblemen storniert hatte, war für mich dieses Angebot ganz besonders interessant – umso mehr, da noch genau ein Stück in Linz lagernd war.

Ohne lange zu überlegen, fällte ich die Entscheidung, die Gunst der Stunde zu nutzen und erwähnten Fernseher käuflich zu erwerben. Es stellte sich mir aber das Problem des Transports des doch halbwegs großen, sperrigen Teils zur heimatlichen Wohnung; ein Taxi schien mir die Lösung zu sein, vorher wollte ich aber den guten D. anrufen, da der diese Woche mit dem Auto in Linz war und sich evtl. bereiterklären würde, mich abzuholen.

Und schon stand ich vor Problem Nummer 1: Durch ein Problem mit seinem Netzbetreiber 3 ist es D. nicht möglich, Anrufe von bestimmten Leuten (inkl. mir) zu  empfangen – was es mir doch etwas erschwerte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Über K.’s Handy und einige Rückrufe klappte es aber schließlich dann doch und D. erklärte sich freundlicherweise tatsächlich bereit, mir auszuhelfen.

Die erste Hürde überwunden, machte ich mich ans Erklimmen der nächsten – Problem Nummer 2: Bei Peluga kann man (warum auch immer) ausschließlich bar bezahlen, und 1.400 Euro sprengen dann doch das Behebungslimit meiner Bankomatkarte. Und nachdem ich Kunde der easybank, einer Direktbank ohne Filialen also, bin, stellte sich die Behebung dieses Betrages als erheblich schwerer als gedacht heraus. Die BAWAG, als behäbige alte Mutter der easybank, kann mir am Schalter zwar das Geld auszahlen, aber erst nach einer Bestätigung der easybank per Fax – die freundliche Dame hinter dem Tresen kündigte mir einige Minuten Wartezeit an.

Selbstverständlich lief es nicht so einfach – das Faxgerät gab durch einen technischen Defekt auf, wahrscheinlich weil die Schalterdame so verzweifelt lange darauf herumtippte. Schließlich kam ihr eine Kollegin zu Hilfe und ich konnte Wortfetzen ihres belustigenden Gesprächs belauschen: "Sei ned so nervös. weißt eh, wennst nervös bist und hudlst, dann machst immer Fehler […] Ruf mal an dort.". Gesagt, getan – half aber nichts, denn anscheinend ist unbedingt ein gefaxter Beleg notwendig, bis die easybank das Geld freigibt.

Ich wartete also, und wartete, und wartete fast dreißig Minuten, während das Faxgerät malträtiert und ab und zu ein hilfloses Schulterzucken in meine Richtung geschickt wurde. In der Zwischenzeit las ich etwa jedes Fitzelchen Werbeprospekt das in der BAWAG-Filiale auslag und telefonierte mit D., der schon auf dem Weg Richtung Peluga war (durch Problem Nummer 1 musste er mich anrufen, umgekehrt funktioniert es ja nicht). Als ich dann schon aufgeben wollte, klappte es aber plötzlich doch endlich, ich bekam ein dickes Bündel Geld und lief (!) durch den Halbregen und die herumlümmelnden Drecksschüler Richtung Peluga. Zwischendurch meldete sich D. erneut, bestätigte mir seine Ankunft und erzählte mir von jemandem, der grade einen großen Fernseher die Peluga-Tür raus trug.

Außer Atem kam ich endlich bei Peluga an, stolperte die Tür rein, erblickte D. und meinte spaßeshalber "Bei meinem Glück ist der letzte Fernseher grad verkauft worden".  Um es kurz zu machen – Problem Nummer 3: Der letzte lagernde Fernseher war tatsächlich ein paar Minuten vor Daniels Ankunft verscherbelt worden – ach was haben wir geflucht gelacht!

Alles umsonst also. Besonders scheiße lustig an dem Ganzen ist ja, dass ich eigentlich gleich zu Beginn meiner Abenteuer bei Peluga anrufen wollte und mir das letzte lagernde Stück reservieren wollte – als ich aber auf der Website nach der Telefonnummer suchte, wurde mir dort mit fetter, roter Schrift erklärt dass bei Abholung "eine Reservierung nicht notwendig ist". Oder hätte es bei der BAWAG nicht so lange gedauert, dann wäre ich wohl auch noch rechtzeitig bei Peluga angekommen … 

7 Gedanken zu „My Bad Luck“

  1. 1. Wenn nur ein Stück lagernd ist –> sofort reservieren lassen
    2. Akzeptiert Peluga keine Kreditkarten??
    3. Easybank sucks!
    4. Faxgeräte sind auch wirklich schwer zu bedienen, hatte da meine Probleme wie ich das letzte Fax nach Istanbul schicken wollte! 😉

  2. nope, peluga akzeptiert kein plastikgeld, weil das zusätzliche kosten verursachen würde, die sich dann auf die preise schlagen. find ich eigentlich ok. solange man nicht spontan sachen > bankomatlimit kaufen will 😉

    ausserdem sind fernseher total überbewertet.

  3. lexx_, überhaupt nicht. der fernseher (weil er ja im zimmer steht), läuft bei mir mehr als der PC … weil er immer läuft wenn ich am PC sitz, und dann noch wenn ich nicht vorm PC sitz 😉

    Aber einer in einem dedicated "Fernsehzimmer" (aka Wohnzimmer) wär mir eh nicht soviel wert (eigentlich brauch ich die fette Auflösung eh nur, weil ich Gears of War mal "richtig" spielen möcht).

  4. Zu meiner Schande muss ich zugeben, dass ich da fast ein bisschen neidisch werde… 1400 Euro-Fernseher… naja.

    Was mich interessieren würde: Warst du bei der Bawag am Taubenmarkt und wenn ja, wie sahen die beiden Damen aus. Da dies ja meine Hausbank ist, würde ich gerne wissen wer da immer hudelt und Fehler macht.