Die Toiletten-Situation

Toiletten sind schon ein verteufelt Ding – soviel habe ich in meinem jahrzehntelangen liebevollen Umgang mit ihnen schon herausgefunden. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass es einfach “gute” und “schlechte “ Klos gibt; sie sind wie Menschen: Jedes ist anders. Gut ist ein Klo dann, wenn es nicht spritzt, wenn nix anklebt, wenn es immer brav alles schluckt ohne sich übergeben zu müssen und wenn es einfach zu reinigen ist.

FlachspülerTiefspülerDann wurde mit aber erklärt, dass es zwei grundsätzliche Arten von Toiletten gibt: Tiefspüler (Bildchen rechts) und Flachspüler (Bildchen links). Es gibt zahllose Diskussionen, in denen gestritten wird, welcher denn nun der bessere Typ ist. Kurz gesagt: Tiefspüler spritzt, weil das Würschtl gleich direkt ins Wasser fällt, was abgesehen vom nassen Hintern dafür aber hygenischer und sauberer ist.

Es gibt nichts Blöderes, als wenn man beim großen Geschäft verkrampft wie ein Schießhund aufpassen muss, damit man das liebevoll geformte Exkrement gaaanz vorsichtig abseilt, nur damit es nicht bis zum Ausgangspunkt zurückspritzt – das macht das ganze, sonst so wundervoll Erlebnis Scheißen zunichte. Besonders unangenehm kann die Spritzerei übrigens werden, wenn man Number Two mit Number One kombiniert.

Freund G. hat mir erklärt, dass er das Wasserloch stets mit Klopapier abdeckt, um den Fall zu bremsen – eine sehr clevere Herangehensweise. Klopapier wird aber auch bei Flachspülern benötigt, nämlich um unerwünschte Bremsspuren von vornherein auszuschließen. Seltsam ist: Ich verfüge privat über einen Tiefspüler, wo der Abfluss jedoch so weit nach hinten verlagert ist, dass ich eher mit Spuren als mit Spritzern zu kämpfen habe.

Ist es nicht bemerkenswert, dass sich die letzten Jahrzehnte die Form der Kloschüssel kein Bisschen weiterentwickelt hat? Die Japaner haben uns zwar beheizte und automatisch brillenreinigende Toiletten gebracht, die Grundform ist aber noch die selbe wie zu Großmutters Zeiten.

Ist es so schwierig, ein optimales Klo zu bauen – eines dass nicht spritzt und wo nie etwas anklebt? Denn in der Liste der ekelhaften Bazillenkolonien kommen Klobesen vermutlich direkt nach Computertastaturen. Und wenn man schon dabei ist, könnte man auch gleich auf diesen unmöglich zu reinigenden Rand verzichten; mir ist schon klar, dass der für das korrekte Spülverhalten benötigt wird, aber ich möchte nicht sehen müssen, was sich da unten drunter alles abspielt.

Jede Woche gibt es ein neues Handymodell, jedes Jahr einen neuen iPod – wieso nicht einfach mal eine Revolution auf dem Toilettenmarkt? Das wäre mal wirklich ein Must-Have-Topseller.

10 Gedanken zu „Die Toiletten-Situation“

  1. Habe mir letztens ein paar WKII-Dokus angesehen in denen immer wieder erwähnt wurde gut doch Kriege für die Weiterentwicklung neuer Technologien ist. Vielleicht brauchen wir einfach wieder einen „richtigen“ Krieg und irgendein Atomphysiker erfindet in der Mittagspause das absolut perfekte Klo. Hätte sicher auch militärische Vorteile… auch wenn mir grade keine einfallen.

  2. Der blöde Rand verhindert die Flucht der Bakterien aus dem Klo. Bakterien können nämlich aufgrund diverser körperlicher Nachteile keine Überkopf-Kletterpassagen meistern. Den meisten Menschen geht es auch so…

  3. Der absolut wichtigste Grund wurde in diesem Beitrag aber noch nicht erwähnt. Als echter männlicher Mann will man(n) natürlich das Ergebnis seines Einsatzes sehen, messen und beurteilen.
    Bei den Tiefspülern geht das meiner Meinung nach sehr schwer, da es mit Fäkalien ca. so ist wie mit Eisbergen. Der größte Teil befindet sich unter Wasser. Bei Flachspülern jedoch sind der Begeisterung nach manchen aaauuuusgedehhhhntenn Samstag Morgen Sessions keine Grenzen gesetzt. Auch etwaige Contests mit anderen Mitmenschen in Bezug auf „das Ergebnis“ ist aufgrund der oben erwähnten Tatsache nur eingeschränkt möglich.