Eine Nachbetrachtung der Ereignisse vom: Putsch

Für alle unbedarften, unerfahrenen Gelegenheitsleser: Dies ist der zweite Teil einer dreiteiligen Saga, der erste Teil ist zu lesen im gestrigen Eintrag (und es wird empfohlen, sich diesen zuerst zu Gemüte zu führen).

Man lese und staune:

Gleich vorneweg, für all diejenigen, die die Spannung nicht aushalten: Es war hart, äußerst grausam, unbeschreiblich blutrünstig und schlimmer als so mancher U-Boot-Krieg im Südostpazifik, aber ich habe mit viel Glück und wegen der Unfähigkeit des Revolutionsrates überlebt.
Aber zuerst alles der Reihe nach. Wie jeder Tag, war auch der Tag des Putsches – der als „Tag der Niederlage des einzig wahren Reiches der Welt“ in die Geschichte eingehen wird – ein sehr sonniger. Ich stand in aller Frühe auf, unterzeichnete einige hunderte Urteile (ob da jetzt ein paar tausend endgültige Urteile dabei waren oder nicht, kann ich nicht mehr sagen), frühstückte ausgiebig Toast und Spiegelei und begab mich auf Inspektionsreise durch meine Ländereien. Nachdem ich schon eine Uranmine, zwei Kupferbergwerke und das neue AKW besichtigt und alles für zu sauber und sicher befunden hatte, schlugen die [Schimpfwort-Zensur] Mitglieder des Revolutionsrates los. Ich dachte mir, sie wären bei einer Bergwerksexplosion vor ein paar Wochen umgekommen, aber nein, sie hatten überlebt. Zwar berichtete mir meine Abwehr FSB (Fürstliche Sondereinheit für Basisunterdrückung) davon, nur dachte ich nicht, dass sie sich so schnell erholen würden. Hätte ich das erahnen können, wäre ich noch grausamer und härter gegen diese Bagage vorgegangen.
Diese niedrigsten aller Kreaturen des bedeutungslosen Revolutionsrates gingen mit roten Papierherzen, riesigen Stones-Kusslippen und wehenden rosaroten Fahnen auf meine beherzt kämpfende Leibgarde los. Damals zu meines Großvaters Zeiten hätte man volkstümlich gesagt, sie kämpfen mit den unlauteren und unsauberen Mitteln der Mädchen: Kratzen, zwicken, beißen, …, nur dass das Gesindel dieses Mal rosarote Farben verwendete.
Kurz zusammengefasst, meine Truppen hatten gegen diese unfair kämpfenden Rebellen, die weder Anstand noch Kampfesmoral besaßen, nicht den Funken einer fairen Chance und nach einem drei Tage langem Kampf musste auch der letzte meiner treuen Kämpfer sein Schwert strecken und seine Seele aushauchen. Er war in rosarote Lacken gewickelt worden und nachdem er erblindete, musste er grausam ersticken. Dieser Augenblick, der Augenblick des heldenhaften Todes meines letzten Leibgardisten war es auch, der mir die Flucht ermöglichte.
Geschätzter Leser, auch wenn dich wahrscheinlich die Einzelheiten und Umstände meiner Flucht mehr interessieren als die Umstände von Dianas Tod, so kann ich sie dir nicht verraten. Bist du jetzt enttäuscht und ist jetzt die ganze aufgebaute Spannung dahin? Ja, das freut mich.

Ich bin noch nicht sicher, aber meine Rückkehr steht kurz bevor und dann wirst du jedenfalls mehr erfahren.