Mein Windows Vista

Bevor ich mich ausführlich über die Erlebnisse der vergangenen Tage auslasse (derer es ja viele gibt), hier noch schnell etwas Techtalk:

Am letzten Mittwoch wurde die Beta 2 von Windows Vista veröffentlicht – vorläufig nur für MSDN und TechNet, aber eine öffentliche Beta folgt bald. Jedenfalls konnte ich dem wunderschönen neuen Windows nicht widerstehen (Microsofts Beta 2s sind ja bekanntlich alle featurecomplete). Daher bin ich Freitag in aller Herrgottsfrüh nach Linz gecruist und hab endlich einen neuen (Desktop) PC käuflich erworben. Der restliche Freitag bestand dann aus Vista installieren und staunen.

Natürlich wärs noch besser, wenn all die vor Jahren angekündigten, aber mittlerweile abgesagten Features (wie zB WinFS) auch schon mit von der Partie wären, aber auch so gibts extrem viele Neuerungen. Meiner Meinung nach der größte Sprung seit Windows 3.11 -> Windows 95.

Am herausstechendsten ist natürlich der neue Look. Obwohl ich bisher ein bekennender Anhänger des grauen Windows Desktops war, werde ich hier wohl beim geilen schwarzen, transparenten, animierten Aero-Look bleiben. Der Aufbau des Windows Explorers und des Startmenüs ist zwar noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich denke auch, dass sich damit effizienter arbeiten lässt. Probleme hat mir meine Grafikkarte (Geforce 7600) gemacht (ab und an Bluescreens, wenn auf Direct3D zugegriffen wurde), aber das lag, wie ich bald bemerkte, an den Treibern. NVidias Beta Treiber für Vista haben alles wunderbar gerichtet.

Mein absolutes Lieblingsfeature ist aber die wunderbar integrierte Spracherkennung. Derzeit leider nur in Englisch verfügbar, lässt sich dabei nicht nur diktieren (was überraschend gut funktioniert), sondern auch das gesamte Windows steuern – was vor allem beim Rumsurfen erstaunlich effizient ist, weil man schön zurückgelehnt Websites schmöckern kann und nicht ständig die Hand an der Maus haben muss.

Probleme macht derzeit noch WinAmp, weil er sich einfach nicht die Songs in der MediaLibrary merken will – ich denke aber, dass liegt an dem netten Windows Vista Feature, das es nicht mehr erlaubt, dass Programme nach /Windows oder /Program Files schreiben dürfen. Aber auch dafür wird sich wohl eine Lösung finden lassen.

Weiters ist meiner Meinung nach noch die User Account Protection erwähnenswert: Dadurch arbeitet auch ein Administrator immer mit den Rechten eines normalen Benutzers, erst wenn wirklich Administrator Rechte benötigt werden (zB wenn ich andere Benutzer verwalten will), weist ein unübersehbares Fenster darauf hin, dass dieser Prozess (und nur dieser) nun mit Administratorrechten arbeitet.

Bevor ich nun ganz in Lobeshymnen ausschweife: Zusammenfassend finde ich ziemlich alles, was ich bisher an Verbesserungen gesehen hab, sehr sinnvoll. Ich denke, Microsoft hat sich wirklich etwas dabei gedacht – auch wenn ein etwas größerer Sprung wohl noch wünschenswerter gewesen wäre (vor allem wenn man bedenkt, wie lange man nun wieder auf das nächste Windows wird warten müssen). Noch hab ich nicht alles ausprobiert, aber ich werde Windows XP den Rücken kehren und ab jetzt auf Windows Vista weiterarbeiten (außer am Notebook, dem tu ich das nicht mehr an).

3 Gedanken zu „Mein Windows Vista“

  1. Wow, sounds nice!

    Ich habe ja bereits beim Kauf meines PCs im Herbst auf Vista spekuliert und deswegen eine Partition dafür eingerichtet. Allerdings wusste ich damals nicht, dass die Vista-Partition 20+ GB haben muss/soll. Tja, dann halt auf der 2. Festplatte 🙂

  2. Klingt wirklich nett. Wenn die Final Release dann ähnlich stabil (oder stabiler) als XP läuft, seh ich keinen Grund, nicht zu wechseln. lexx_s Kommentar kann ich mich auch anschließen – IMHO ist Microsoft sehr spät mit vielen Features dran (siehe etwa IE7). Allerdings ist die Konkurrenz bisher nicht wirklich fähig gewesen, daraus Kapital zu schlagen. Zumindestens nicht so, dass es Microsoft ernsthaft geschadet hätte.