Ich, Gina Wild, Enthüllung

Die letzten Tage habe ich mir die Lebensgeschichte von Gina Wild (die seit neuestem Michaela Schaffrath genannt werden möchte, niemand weiß warum). Das dünne Heftchen ist schön dünn und auch ziemlich groß geschrieben, man hat es daher ziemlich schnell durch. Das ist auch gut so, denn Gina befleißigt sich eines sehr einfachen Schreibstils, der aus vielen sehr kurzen Sätzen besteht, etwas an Mittelschulaufsätze erinnert und für mich sehr anstrengend zu lesen ist.

Ansonsten ist das Büchlein weder besonders interessant noch besonders langweilig. Gina beschreibt relativ ausführlich ihren Aufstieg als pummeliges, wohlerzogenes Mädchen vom Land zur Porno-Queen, der von den ersten verzagten Blicke auf Sexfilme (die der Ehemann anschleppte) über Swingerclubs bis hin in die starken Arme von Rocco Siffredi ging. Sie erzählt von ihren verpatzten Starts in die Pornoszene und vor allem viel von ihren sexuellen Vorlieben und kleinen Zwischenaktionen mit Fans und nichtsahnenden, unschuldigen Passanten. Dabei bedient sie sich einer ziemlich gepfefferten Sprache, man muss also aufpassen dass man vor lauter "Schwanz", "Möse", "ficken" und "Double Penetration" mit den Augen nicht mal in der Zeile verrutscht.

Der kritische Leser muss sich natürlich die Frage stellen, wieviel tatsächlich stimmt aus dieser Autobiografie – ich gehe aber gerne davon aus, dass es sich doch um die unverfälschte Lebensgeschichte handelt, denn ich finde, ihre Erzählungen machen Gina Wild durchaus sympatisch. Extrem nymphomanisch, aber doch sympatisch. Vor allem gefällt mir die Vorstellung, dass zumindest einige Pornostars tatsächlich Spaß und Befriedigung in ihren Drehs finden und auch mal Nein zu Szenen sagen, die ihnen nicht gefallen.

Fazit: Wer geheime Insider-Einblicke in die Pornoszene haben möchte, ist mit diesem Buch bestimmt falsch bedient. Ansonsten gibt es nette, seichte Unterhaltung aufgepeppt mit vielen schmutzigen Wörtern. Viel länger dürften die Erzählungen allerdings nicht sein.

5 Gedanken zu „Ich, Gina Wild, Enthüllung“

  1. Ja wer kauft sich eigentlich so einen Dreck. einen leser konnten wir ja bereits enttarnen…. Jetzt gilt es nur mehr zu eruieren wer die 160 Millionen Pornofilmbesitzer von Gina-DVD`s sind 😉

    das schlimme an der geschichte ist nur, das der geschätzte blogschreiber nun noch drei weitere opfer auserchoren hat, die dieses buch lesen müssen!!
    –> come hell or high water ….

  2. Und wenn diese 3 Leute wieder 3 Leute ernennen sind es schon 9 Leute die dieses Buch gelesen haben. Ca. 17 Mal noch das gleiche Spiel und schon bist auf fast auf 160 Mille. Bei Pornos funktionierts doch auch nicht anders oder?

  3. Nein, Pornos sind so populär, weil es angenehm ist, fremden, schönen Menschen beim Schnackseln zuzusehen.

    Und sooooo schlimm ist die Gina Wild Autobiografie nun auch wieder nicht … halt sehr seicht und ein bisschen anstregend. Aber irgendwie sympatisch.