Die Freund-Problematik

Beide Sprachen, die ich gut genug kann um mir darüber Gedanken zu machen, haben Probleme mit dem Wort Friend beziehungsweise Freund . Im ersten Teil ging es um das englische der beiden Wörter und der Verwirrung, die es möglicherweise stiften kann. Jetzt kommt meine Abhandlung zum deutschen:

Hier verhält es sich fast genau umgekehrt als im Englischen. Zwar gibt es eine wunderbare Unterscheidung des Geschlechts – nämlich Freund und Freundin – aber es gibt kein Wort, dass den tatsächlichen "Familienstand" eindeutig klar macht und alle Fragen ausräumt. Im Englischen habe ich dazu das schöne boyfriend und girlfriend , wo ein jeder sofort weiß, aus welchem Loch der Wind weht.

Auf Deutsch gibt es dagegen nur Freund , was ja alles mögliche bedeuten kann. Zugegeben, ab und an hört man so komplizierte Wortkonstrukte wie fester Freund oder fixe Freundin , aber die verwendet berechtigterweise kein vernünftiger Mensch. Und das kann dann schon zu solchen Konversationsauswüchsen führen:

Gestern war ich mit meiner Freundin in dieser neuen Bar am Stadtplatz einen trinken. Ziemlich nett dort … achso, nein, nein, nur damit wir uns nicht falsch verstehen, nicht meine Freundin, sondern meine Freundin. Du weißt schon, Freundin halt. Also ich schlafe schon hin und wieder mit ihr, aber sie ist halt nicht meine Freundin. Schon meine Freundin, aber nicht Freundin Freundin. Weißt eh was ich meine, meine Freundin eben.

Es könnte halt auch so gehen:

Gestern war mich meiner girlfriend in dieser neuen Bar am Stadtplatz einen trinken. Ziemlich nett dort.

2 Gedanken zu „Die Freund-Problematik“

  1. Würde in diesem Fall FWB (friend with benefits, a.k.a. fuckbuddy) nicht besser passen, jedenfalls so wie Du das im Englischen beschrieben hast?