Ein Experiment: Die Auswertung

Vor zwei Wochen habe ich eine kleine Umfrage gestartet, deren Ziel es war, empirisch festzustellen, wie gleichgeschaltet Menschen sind; oder, weniger reißerisch, wie einheitlich sie denken.

Die Fragestellung war, wo man auf ein(e) Gegenüber warten würde, wenn zwar ein Treffen vereinbart ist, aber kein genauer Ort und keine genaue Zeit. Einzig der Tag und die Stadt, im konkreten Beispiel Wien, stand fest.

53 Personen haben ihre Antworten abgegeben. Bereinigt man die um jene, die entweder besonders witzig sein wollten und die, die es auf keinem Aug‘ kneißten, ergibt das, Trommelwirbel, folgende Verteilung:

Die Antworten auf die Frage "Wo triffst du dich?"Die Antworten auf die Frage "Um wieviel Uhr triffst du dich?"Wer mag, kann auch die vollständige, unbereinigte Liste aller Antworten herunterladen.

Ich habe absichtlich Wien als Stadt vorgegeben, weil es dort vor bekannten Orten nur so wimmelt und sich auch Nicht-Wiener halbwegs zurechtfinden, die Auswahl an möglichen Orten aber groß genug ist (im Gegensatz zu Linz oder Bimberg). Dass das ultimative Wiener Wahrzeichen, der Stephansdom, der mit Abstand meistgenannte Treffpunkt ist, dürfte kaum verwundern – mich zumindest nicht, denn ich hätte auch so geantwortet.

Interessanter war da schon die genaue Uhrzeit, vor allem im Hinblick auf die Fragestellung. Schließlich war dort von einem Rendezvous die Rede und gemeinhin finden die doch eher am Abend statt. Trotzdem würde eine große Zahl eher Mittags oder Nachmittags warten. Offenbar befindet sich unter den Antwortern und Antworterinnen besonders viel arbeitsscheues Studentenvolk, das auch tagsüber genug Freizeit erübrigen kann.

Fazit: Nimmt man ein bisschen Wartezeit in Kauf (und wer tut das nicht gerne für eine vielversprechende Bekanntschaft) würde zumindest bei jedem zweiten das Date klappen. Interessant, jetzt im Nachhinein, wäre noch gewesen, inwiefern sich die Antworten von Wienern und Nicht-Wienern, besonders im Hinblick auf den Ort, unterscheiden; ich argwöhne ja, dass es die überforderten Provinzler ausnahmslos Richtung Stephansdom zieht, während sich die Einheimischen dem dortigen Gewusel eher entziehen wollen.

Danke im Übrigen an alle Teilnehmer. Ich hoffe, es wurde nicht nur meine, sondern auch eure Neugier befriedigt.

3 Gedanken zu „Ein Experiment: Die Auswertung“

  1. ich wollt ja auch das Irish Pub angeben aber dann hab ich gedacht, ich weiß ja nicht von wo der vielversprechende Herr ist – also lieber was Mainstreamiges nehmen – Stephansplatz.
    (kennzeichnet mich das jetz als Provinzler? oh noes.)

    Kudos an den/die mit dem Audimax – da verjagen euch sicher die Securities wenns zur Sache geht. Rrrr.

  2. „Bahnhof“, „Südbahnhof“ und „Hauptbahnhof“ find ich ziemlich genial:

    von ersterem fallen mir spontan 5 ein in Wien, zweiteres gibt’s nicht mehr und letzteres gibt’s lang noch nicht so richtig – wird wohl eher schwierig mit dem Rendezvous 😉

    In Linz ist das natürlich viel einfacher – da trifft man sich hoffentlich noch immer bei den Löwen…

  3. Das heißt: wenn dir langweilig ist und dich nach Gesellschaft dürstet. Gehts zwischen 18:00Uhr und 19:00Uhr zum Stephansplatz.
    Oder einfacher – für neu soziale – ins facebook …